Unzureichende Therapie von Angsterkrankungen bei Morbus Parkinson
Symptome von Angsterkrankungen sind insbesondere bei Parkinson-Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung häufig zu beobachten. Wissenschaftlern der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore, USA, zufolge sind dennoch mehr als die Hälfte aller Patienten mit Morbus Parkinson, die zwar keinerlei Anzeichen einer Depression aufweisen, aber klinisch signifikante Angstsymptome zeigen, in Bezug auf ihre Angsterkrankung medikamentös nicht behandelt. Die Forscher hatten in einer Studie insgesamt 250 Patienten mit idiopathischem Morbus Parkinson wegen möglicher Angsterkrankungen sowie bezüglich ihrer aktuellen medikamentösen Therapie untersucht. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass 53 % der Parkinson-Patienten, bei denen nur eine Angsterkrankung, aber keine Depression vorlag, keine Angst-lösenden Medikamente erhielten. Bei Personen, die neben der Angsterkrankung auch noch unter eine begleitenden Depression litten, erhielten hingegen mehr als 70 % eine Therapie, die sich auch gegen die Angst richtete. Insgesamt zeigte sich, dass Parkinson-Patienten mit Ängstlichkeit und komorbider Depression eine höhere Wahrscheinlichkeit aufwiesen, in Bezug auf ihre psychiatrischen Störungen behandelt zu werden, als Personen mit alleinigen Angsterkrankungen, ebenso wie Patienten mit begleitenden motorischen Fluktuationen. Ein Unterschied bezüglich der Art der angstlösenden Medikation zwischen Patienten mit Depressionen und Personen mit motorischen Fluktuationen war nicht festzustellen. Nach Ansicht der Wissenschaftler könnte ein besseres Verständnis der Bedeutung klinischer Symptome, wie Depressionen und motorische Fluktuationen, die mit einer Ängstlichkeit bei Morbus Parkinson assoziiert sind, dazu beitragen, die Diagnose und Therapie von Angsterkrankungen bei Parkinson-Patienten zu verbessern.
(drs)
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