Postoperatives Delirium bei Patienten mit Oberschenkelhalsfraktur: Ein Risikofaktor für Demenz-Entwicklung?
Schwedische Wissenschaftler des Department of Nursing, Umeå University in Umeå haben vor Kurzem im Rahmen einer Studie, unter besonderer Berücksichtigung eines postoperativen Deliriums als ein möglicher Prädiktor, die Entwicklung einer Demenz bei Patienten mit einer Oberschenkelhalsfraktur innerhalb von 3 Jahren nach einer operativen Versorgung untersucht. Teilnehmer der Studie waren 135 Patienten, die wegen einer Femurfraktur operiert wurden und von denen 20 (14,8 %) bereits vor dem Eingriff und 75 (55,5 %) postoperativ ein Delir aufwiesen. Alle Probanden wurden während ihres stationären Aufenthaltes sowie 4, 12 und 36 Monaten nach der Operation bezüglich ihrer Kognition, des Delirs, möglicher Depressionen, ihres psychologischen Befindens und ihres Ernährungsstatus untersucht. Mittels eines logistischen Regressionsmodells ermittelten die Forscher Faktoren, die mit einem postoperativen Delirium und der Entwicklung einer Demenz assoziiert waren. Die Analysen ergaben, dass bei 43 der 135 Patienten (31,8 %) drei Jahre nach ihrer Operationen eine Demenz diagnostiziert wurde. Dabei war in der Gruppe der Personen mit einem postoperativen Delirium der Anteil der Patienten mit einer Demenz höher als der Anteil derjeniger ohne Demenz (90,6 % versus 39,1 %). Nach Adjustierung für Kovariaten (Alter, Geschlecht, Diabetes, prä- und postoperatives Delirium, hyperaktives Delirium, Anzahl der Tage mit Delirium, Harnwegsinfektion und Mini Nutritional Assessment-Score) zeigte sich, dass ein postoperatives Delirium ein unabhängiger Prädiktor für die Entwicklung einer neuen Demenz innerhalb von 3 Jahren nach der Operation war. Nach Ansicht der Wissenschaftler sollten geriatrische Patienten mit einer Hüftfraktur engmaschig bezüglich der Entwicklung einer Demenz überwacht werden.
(drs)
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