Wassergymnastische Übungen haben einen positiven Effekt auf die Lebensqualität und die neuropsychologischen Funktionen älterer Menschen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Movement Science Graduate Program, Integrated Institute of Health, Federal University of Mato Grosso do Sul, Brasilien, im Rahmen eines systematischen Reviews. Sie durchsuchten die Literaturdatenbanken Pubmed, Web of Science, Scopus, Cochrane Library, Science Direct und Medline nach Artikeln, die bis März 2020 zum Thema publiziert wurden. Die Eignungskriterien für die ausgewählten Studien waren: klinischen Studien, Studienteilnehmer im durchschnittlichen Alter von 65 Jahren oder darüber sowie Artikel, die sich mit wassergymnastischen Übungen beschäftigten und das neuropsychologische Outcome untersuchten (Verhalten, Kognition sowie psychologische und mentale Gesundheit). Bei der Literatursuche fanden sich 801 Berichte, 16 Studien wurden in die Analysen eingeschlossen. Insgesamt handelte es sich so um die Daten von 1.707 älteren Erwachsenen (überwiegend Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 71,3 Jahren. Die Datenauswertung ergab, dass wassergymnastische Übungen positive Auswirkungen auf die mentalen Anteile der Lebensqualität, die Angst vor Stürzen, die Stimmung, die Ängstlichkeit und die innere Gesundheitskontrollüberzeugung gesunder sesshafter älterer Erwachsener hatten. Allerdings zeigte nur eine von 5 Studien mit Senioren und Seniorinnen mit einer Osteoarthritis nach der Wassergymnastik-Therapie Verbesserungen bezüglich des psychologischen Wohlbefindens. Bei älteren Frauen mit einer Osteopenie oder Osteoporose wiederum waren Verbesserungen bei der mentalen Komponente der Lebensqualität zu beobachten. In Studien, die sich mit Patienten mit einer Demenz beschäftigt hatten, fanden sich nach den wassergymnastischen Übungen signifikante Verbesserungen in Bezug auf das Verhalten und psychologische Symptome, aber keine Effekte auf depressive Symptome.

Wassergymnastik hat positive Auswirkungen auf neuropsychologische Faktoren bei geriatrischen Menschen, so die Wissenschaftler abschließend.