Phosphorylcholin-Antikörper: Kein Biomarker für Morbus Alzheimer
Es gibt Hinweise darauf, dass die sogenannten PC-Antikörper (Phosphorylcholin-Antikörper) auf ein geschwächtes Immunsystem hindeuten und zu einer vermehrten Arteriosklerose führen. Phosphorylcholin (PC) ist eines der wesentlichsten Epitope des oxidierten LDL (= low density lipoprotein) und unter anderem an der Bildung arteriosklerotischer Plaques beteiligt. Erniedrigte Spiegel der IgM-Antikörper gegen Phosphorylcholin (= PC-Antikörper) wiederum sind mit der Entwicklung eines Myokardinfarktes und eines Schlaganfalls assoziiert. Wissenschaftlern der Brain Disease Biomarker Unit, Department of Experimental Medical Science, Wallenberg Neuroscience Center, Lund University in Lund, Schweden, zufolge, konnte inzwischen außerdem gezeigt werden, dass Patienten mit Morbus Alzheimer und anderen dementiellen Erkrankungen signifikant niedrigere PC-Antikörper-Spiegel aufweisen als gesunde Kontrollpersonen. Deshalb vermuteten sie, dass erniedrigte Spiegel der Gefäß-protektiven PC-Antikörper möglicherweise auch eine Rolle bei der Alzheimer-Erkrankung und/oder Demenz spielen könnten. Dieser Frage sind die schwedischen Forscher vor Kurzem in einer Studie genauer nachgegangen. Sie bestimmten bei 125 Patienten mit Morbus Alzheimer, 19 Personen mit einer vaskulären Demenz, 63 Patienten mit anderen Demenzarten und 176 Kontrollpersonen mittels ELISA die PC-Antikörper-Spiegel im Plasma. Die Analysen ergaben, dass alle Studienteilnehmer ähnliche PC-Antikörper-Plasma-Spiegel aufwiesen. Die Forscher schließen hieraus, dass der Phosphorylcholin-Antikörper kein brauchbarer Biomarker für die Diagnose eines Morbus Alzheimer ist.
(drs)
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