Neues aus der Alzheimer-ForschungBrimapitid verringert im Tierversuch neuronalen Stress von 5xFAD-Mäusen
Die Ergebnisse aus verschiedenen Studien deuten darauf hin, dass c-Jun-N-terminale Kinasen (JNK) eine Rolle bei den pathologischen Merkmalen der Alzheimer-Erkrankung spielen. Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Inserm UMR-S 942 und der Université Paris Diderot et l'AP-HP in Paris, Frankreich, der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania in Philadelphia, USA und des Solid Drug Development in Genf, Schweiz, hat nun kürzlich in einer tierexperimentellen Studie mit doppelt transgenen 5xFAD-Alzheimermäusen den therapeutischen Effekt von Brimapitid, einem JNK-spezifischem inhibitorischem Peptid, untersucht. Zuvor war dieses Peptid schon in einem anderen Alzheimer-Modell in höheren Konzentrationen getestet worden. Die Forscher behandelten 3 Monate alte 5xFAD-Mäuse und Wild-Typ-Wurfgeschwister-Mäuse (n = 6-9 pro Gruppe) für die Dauer von 3 oder 6 Monaten alle 3 Wochen intravenös mit einer niedrigen Dosis Brimapitid (10 mg/kg). Die kognitiven Defizite und die Hirnläsionen wurden mit Hilfe des Y-Maze-Test, des Fear-Conditioning-Tests und anhand histologischer und biochemischer Methoden ermittelt. Es zeigte sich, dass eine 3-moantige Dauertherapie mit Brimapitid bei den 5xFAD-Mäusen zu einer Verringerung der Amyloid-beta 42 (Aβ42)-Last im Kortex führte. Nach der 6-monatigen Behandlung fand sich außerdem eine Reduzierung der kognitiven Defizite, aber auch eine signifikante Verringerung der Zelltod-Marker und der pro-inflammatorischen Zytokine IL-1β. Eine weitere Veränderung der Amyloid-beta-Plaque-Last war bei den behandelten Mäusen nach 6 Monaten Therapie nicht festzustellen. Brimapitid scheint experimentell bei 5xFAD-Mäusen zusätzlich zu einer Veränderung der Kognition und der Amyloid-Plaque-Akkumulation in Abhängigkeit von der Therapiedauer den neuronalen Stress zu verringern, so die Forscher abschließend.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Zusammenhang zwischen Gürtelrose-Impfung und Demenz
      Zusammenhang zwischen Gürtelrose-Impfung und Demenz Bei älteren Menschen, die eine Gürtelrose-Impfung erhalten hatten, ist die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten sieben Jahren an Demenz zu erkranken, um 20 % geringer war als bei Nichtgeimpften. Das haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät H...
      Mehr
    • Virtual Reality-Interventionen für Gedächtnistherapie bei Alzheimer-Patienten geeignet?
      Die virtuelle Realität (Virtual Reality, VR) ist eine computergenerierte Wirklichkeit mit Bild, in der Regel in 3D, und oftmals auch in Ton. VR-interventionen können bei Patienten mit kognitiven Störungen mehr als in ätiologischer Art und Weise als nicht-medikamentöse Therapie die kognitiven Fähigke...
      Mehr
    • S3-Leitlinie "Klinische Ernährung und Hydrierung im Alter" wurde aktualisiert
      In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (AKE), der Gesellschaft für Klinische Ernährung der Schweiz (GESKES) und der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie e. V. (DGG) hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) die S3-Leitlinie Klinische Ernäh...
      Mehr
    • Mosaikartiger Verlust des Y-Chromosoms (LOY) bei älteren Männern
      Mit zunehmendem Alter kommt es bei Männern zu einem sogenannten mosaikartigen Verlust des Y-Chromosoms (LOY). Ein Forschungsteam um Prof. Andreas Zeiher von der Goethe-Universität und der Universitätsmedizin Frankfurt untersuchte diesen Zusammenhang genauer. Aanalysiert wurden Blutproben von fast 1....
      Mehr
    • Assoziation zwischen Depression und kognitiver Beeinträchtigung bei Patienten mit Vorhofflimmern
      Bei Patienten mit Vorhofflimmern scheint es tatsächlich eine Assoziation zwischen Depressionen und einer kognitiven Beeinträchtigung zu geben. Hierauf zumindest deuten die Ergebnisse eines systematischen Reviews und einer Metaanalyse von Forschern der Universidad Nacional de Educacion a Distancia (U...
      Mehr
    • Mit humanem Gewebemodell dem Gehirn beim Altern zusehen
      Weltweit sind Forschende auf der Suche nach Interventionen, die die Gehirnalterung verlangsamen oder ihre Folgen abmildern. Einer Forschergruppe um den Stammzellforscher Frank Edenhofer, Leiter der Forschungsgruppe Genomik, Stammzellbiologie und Regenerative Medizin an der Universität Innsbruck, ist...
      Mehr
    • Der Alterungsprozess kann durch Omega 3 verzögert werden
      Viele Menschen wünschen sich, den Alterungsprozess zu verzögern oder gar aufzuhalten. Frühere klinische Studien haben gezeigt, dass eine reduzierte Kalorienzufuhr das Altern beim Menschen verlangsamen kann. Auch die Einnahme von Vitamin D oder Omega 3 zeigte in der Forschung an Tieren vielverspreche...
      Mehr
    • Kein Zusammenhang zwischen Harnsäure-senkenden Medikamenten und Kognition sowie Demenz
      Es gibt Berichte darüber, dass es möglicherweise einen Zusammenhang zwischen einer Therapie mit Harnsäure-senkenden Medikamenten und der Kognition sowie einer Demenz geben könnte. Dieser These sind Wissenschaftler der Fujian Medical University, in Quanzhou, China, kürzlich im Rahmen einer Beobachtun...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 20.05.2025 - 17:52): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Geriatrie/Neues-aus-der-Alzheimer-Forschung.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239