Neue Studie zur Langzeit-Sicherheit, Verträglichkeit und Effektivität eines hochdosierten Rivastigmin-Pflasters bei Patienten mit schwerem Morbus Alzheimer
Die Langzeit-Sicherheit, Verträglichkeit und Effektivität eines hochdosierten Rivastigmin-Pflasters (13,3 mg/24 h) bei Patienten mit einem schweren Morbus Alzheimer haben Wissenschaftler der Indiana University School of Medicine in Indianapolis, USA, kürzlich in einer 24-wöchigen „Open-label extension to the double-blind ACTION“-Studie untersucht. Pharmakotherapeutisch gehört der Wirkstoff Rivastigmin zu der Gruppe der Cholinesteraseinhibitoren. Teilnehmer der Studie waren 197 Patienten mit einer hochgradigen Alzheimer-Erkrankung, die von Beginn an durchgehend ein Rivastigmin-Pflaster in der hohen Dosis von 13,3 mg/24 h erhielten sowie 199 Personen, bei denen die Dosierung des Wirkstoffs im Pflaster langsam von 4,6 mg/24 h bis auf 13,3 mg/24 h auftitriert wurde. Es zeigte sich, dass die Inzidenz unerwünschter Nebenwirkungen (AEs), schwerer AEs sowie eines Therapieabbruchs aufgrund der Begleiterscheinungen in beiden Therapie-Gruppen etwa gleich war (AEs: 57,9 % versus 59,8 %; schwere AEs: 16,2 % versus 16,1 % und Therapieabbruch 11,2 % versus 12,1 %). Größere Veränderungen von der doppelblinden Baseline aus waren im Gegensatz zu den Personen, die von Beginn an die hohe Dosis erhalten hatten, bei den auftitrierten Patienten auf der Skala „ADCS-ADL-SIV“ (= Alzheimer's Disease Cooperative Study-Activities of Daily Living scale-Severe Impairment Version) und bei der „SIB“ (= Severe Impairment Battery) zu beobachten. Die Scores der ADCS-CGIC (= ADCS-Clinical Global Impression of Change) waren dagegen ähnlich. In puncto Sicherheit und Toleranz waren ebenfalls keine wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Gruppen festzustellen. Ein besonders starker kognitiver Abbau fand sich schließlich bei Patienten mit einer verzögerten Auftitrierung zu der Dosis von 13,3 mg/24 h.
(drs)
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