Neue Studie zum Sturzrisiko von Parkinson-Patienten
Serbische Wissenschaftler der Universität von Belgrad sind kürzlich im Rahmen einer Studie erneut der Frage nachgegangen, ob es bestimmte Faktoren gibt, die bei Patienten mit einem Morbus Parkinson mit rezidivierenden Stürzen assoziiert sind. In diesem Zusammenhang verglichen die Forscher auch die klinischen Gegebenheiten und Sturzmerkmale von Parkinson-Patienten, die erst ein Mal gefallen waren, mit denen von Betroffenen mit häufigeren Stürzen. Studienteilnehmer waren 120 konsekutive Parkinson-Patienten, die verneinten, in den vorangegangenen 6 Monaten gefallen zu sein. Sie alle wurden über einen Zeitraum von einem Jahr hinsichtlich möglicher Stürze überwacht. Dabei wurde jedem einzelnen Patienten ein Sturztagebuch mitgegeben, in dem er die Merkmale von Stürzen notieren sollte. Eine telefonische Kontaktaufnahme seitens der Studienautoren erfolgte monatlich. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass insgesamt 42 der 120 Studienteilnehmer (35 %) in dem einjährigen Beobachtungszeitraum mindestens ein Mal gestürzt waren. In 45,2 % der Fälle handelte es sich um ein einmaliges Ereignis, die übrigen 54,8 % der Patienten waren öfters gestürzt. Dabei waren die Patienten mit dem Einzelsturz vor allem zuhause gefallen, die Personen mit den multiplen Stürzen hingegen in erster Linie außerhalb der Wohnung. Die weiteren Analysen zeigten, dass die Parkinson-Patienten mit dem einmaligen Sturzereignis häufiger ausgerutscht waren oder unter dem Symptom „Freezing of gait“ litten, diejenigen mit den rezidivierenden Stürzen dagegen öfter eine Schwäche der unteren Extremitäten aufwiesen. Die häufigste Sturz-assoziierte Verletzung in beiden Gruppen war eine Weichteilkontusion. Der einzige Faktor, der mit wiederholten Stürzen bei den Parkinson-Patienten in dieser Studie in Zusammenhang gebracht werden konnte, war eine Verschlechterung der Motorik (UPDRS-Score III). Diese Studienergebnisse können nach Meinung der Wissenschaftler dazu beitragen, Parkinson-Patienten genauer und besser für Programme zur Sturzprophylaxe auszuwählen.
(drs)
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