Wissenschaftler der University of Southampton, der Queens University Belfast und der Cardiff University, UK, konnten kürzlich in einer Doppelblindstudie zeigen, dass der TNF α-Blocker Etanercept in subkutaner Anwendung eine gut verträgliche und damit sichere Therapieoption bei Patienten mit Morbus Alzheimer ist. Die Forscher teilten 41 Patienten (Durchschnittsalter 72,4 Jahre, 61 % Männer) mit einer milden bis moderaten Alzheimer-Erkrankung randomisiert (1:1) in zwei Gruppen ein. Gruppe 1 (n=20) wurde 1 x wöchentlich 50 mg Etanercept subkutan injiziert, Gruppe 2 (n=21) erhielt entsprechend ein Plazebo-Präparat verabreicht. Dokumentiert wurden in erster Linie die Toleranz und Sicherheit der Medikation, die Forscher überprüften aber auch die Kognition, die globale Funktion und das Verhalten der Patienten sowie die systemischen Zytokin-Spiegel zu Beginn der Therapie und nach 12 sowie 24 Wochen Behandlungszeit, ebenso wie in der nachfolgenden 4-wöchigen Washout-Phase. Der TNF α-Blocker wurde insgesamt sehr gut toleriert. 90 % der Patienten der Verum-Gruppe und 71 % der Plazebo-Gruppe führten die Studie bis zum Ende durch. Obwohl es bei den mit Etanercept therapierten Patienten häufiger zu Infektionen kam als in der Vergleichsgruppe, konnten keine schweren unerwünschten Nebenwirkungen oder neuen Sicherheitsprobleme festgestellt werden. In puncto Veränderung der Kognition, des Verhaltens und der globalen Funktion der Studienteilnehmer waren hingegen bei keinem von ihnen signifikante Veränderungen zu beobachten. In dieser Studie konnten gezeigt werden, dass subkutanes Etanercept in einer Dosierung von 50 mg/Woche eine gut verträgliche Therapieoption bei Patienten mit Morbus Alzheimer ist, so die Autoren. Um jedoch eine Empfehlung für den Einsatz des TNF α-Blockers bei Alzheimer-Patienten aussprechen zu können, müssten noch weiterführende Studie mit deutlich mehr Teilnehmern und einer heterogeneren Gruppe durchgeführt werden.