Neue DBS-Strategie zur Therapie kognitiver und motorischer Symptome bei Morbus Parkinson

In einem vor kurzem veröffentlichten Beitrag der Zeitschrift „Dementia and Geriatric Cognitive Disorders“ berichten Wissenschaftler des Health Research Institute of the Hospital Clínico San Carlos in Madrid, Spanien, von einer neuen Strategie der tiefen Hirnstimulation (DBS = deep brain stimulation) zur Behandlung sowohl der motorischen als auch von kognitiven Symptomen bei Patienten mit Morbus Parkinson und gleichzeitig bestehenden kognitiven Beeinträchtigungen. Die Experten stellen den Fall eines Parkinson-Patienten vor, bei dem milde kognitive Störungen diagnostiziert wurden und der sich einer besonderen DBS-Operation unterzog. Die Stimulation unter Verwendung einer einzelnen Elektrode pro Hemisphäre zielte zeitgleich auf den Globus pallidus interna zur Behandlung der motorischen Symptome und auf den Nucleus basalis Meynert zur Therapie der kognitiven Symptome ab. Es zeigte sich, dass sich zwei Monate nach Beginn der Stimulation des Globus pallidus interna die motorischen Symptome des Patienten und drei Monate nach simultaner zusätzlicher Stimulation des Nucleus basalis Meynert auch die kognitiven Symptome verbessert hatten.

Fazit:

Dieser Fall zeigt, dass es eine gute Alternative zur Ergänzung der bislang zur Verfügung stehenden DBS-Behandlung bei Morbus Parkinson gibt, die zwei Ziele mit einer einzigen Elektrodenleitung stimuliert, so die Experten.

(drs)
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