Das Messen der Fußtemperatur ist bei älteren Menschen mit einer subungualen Hyperkeratose eine effektive, nicht-invasive und einfach durchzuführende Screening-Methode für eine Tinea unguium (= Infektion mit Dermatophyten, vor allem im Bereich der Zehennägel). Dies konnten Wissenschaftler des Department of Gerontological Nursing/Wound Care Management, Graduate School of Medicine, The University of Tokyo, in Tokio, Japan, in einer aktuellen Beobachtungsstudie zeigen. Teilnehmer waren 51 ältere Bewohner aus 2 Pflegeeinrichtungen, die im Zeitraum zwischen Oktober und Dezember 2011 aus Mitteln der Pflegeversicherung versorgt wurden. Ein Dermatologe untersuchte alle Patienten auf klinische Anzeichen von pathologischen Fußnagelveränderungen hin und entnahm von den betroffenen Nägeln Abstriche, um eine mögliche Tinea unguium-Infektion zu diagnostizieren. Außerdem wurde bei jedem Probanden mittels Infrarot-Thermographie die Fußtemperatur gemessen. Es zeigte sich, dass in der Gruppe der Senioren und Seniorinnen, die eine subunguale Hyperkeratose aufwiesen, die Fußtemperatur bei denjenigen mit einer Tinea unguium-Infektion im Durchschnitt deutlich niedriger war als bei den Tinea unguium-negativen Patienten (30,2 ± 2,6°C versus 32,8 ± 3,2°C). Die Grenzwertoptimierungskurve, die verwendet wurde, um zu ermitteln, ob bei den Pflegeheimbewohnern mit einer subungualen Hyperkeratose ermittelt werden kann, dass bei ihnen eine Tinea unguium-Infektion vorliegt, lag bei einem Wert von 0.74 (95 % Konfidenzintervall 0.621 - 0.876) und die Schwellentemperatur wurde bei 33,0°C festgelegt. Hieraus ergab sich eine Sensitivität der Fußtemperaturmessung zur Diagnose einer Tinea unguium-Infektion in Höhe von 81,8 % und eine Spezifität von 65,7 %. Nach Meinung der japanischen Wissenschaftler ist die Messung der Fußtemperatur als Screening-Methode für Tinea unguium bei älteren Menschen mit subungualer Hyperkeratose gut geeignet.
(drs)
Abstract aus Geriatr Gerontol Int 2014, Oct 14, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite