Kognitive Interventionsprogramme können bei Patienten mit einer amnestisch leichten kognitiven Einschränkung eine effektive Therapieoption sein. Dies ist das Ergebnis eines systematischen Reviews von Wissenschaftlern der University of Zaragoza, Spanien. Die Forscher durchsuchten die Literaturdatenbanken PubMed, Web of Science, Cochrane Library, SCOPUS und OTseeker nach kontrollierten und klinischen Studien, die bis März 2020 zum Thema publiziert wurden. Sie fanden so 454 Arbeiten, von denen 7 Studien die Einschlusskriterien erfüllten und zur Auswertung kamen. Die Analysen ergaben, dass kognitive Interventionen positive Effekte auf die Kognition der Patienten hatten. Kognitive Trainingsprogramme führten zu einer deutlichen Verbesserung der MMSE (= Mini Mental State Examination)-Scores. Bei Einsatz anderer Assessment-Instrumente, wie der DRS-2- oder der ADAS-Cog-Skala, waren hingegen keine wesentlichen Unterschiede in Bezug auf die globale Kognition festzustellen. Weitere Untersuchungen zeigten dann aber, dass kognitive Trainings- und Rehabilitationsprogramme offenbar einige spezielle kognitive Bereiche, wie das Gedächtnis, die Sprache oder die exekutive Funktion bei Patienten mit amnestisch leichter kognitiver Einschränkung sowohl in der Post-Trainingsphase als auch im weiteren Follow-up verbesserten.

Um die möglichen Vorteile von kognitiven Interventionen bei diesen Patienten noch besser analysieren zu können, sind noch weiterführende Studien erforderlich, so die Autoren.