Erhöhtes Risiko für Pisa-Syndrom bei Patienten mit Early-onset Morbus Alzheimer unter Rivastigmin-Therapie
Charakteristisches Merkmal des vor allem bei neurodegenerativen Erkrankungen zu beobachtenden Pisa-Syndroms ist die zu einer Seite hin geneigte Rumpf-Flexion im Sitzen oder Stehen. Auch ist bekannt, dass das Syndrom eine unerwünschte Nebenwirkung einer Psychopharmaka-Therapie sein kann. Selten hingegen sind Beobachtungen zum Auftreten eines Pisa-Syndroms bei Patienten, die mit Acetylcholinesterase-Inhibitoren, wie Rivastigmin, behandelt werden. Wissenschaftler des Department of Psychiatry, Kaohsiung Chang Gung Memorial Hospital und Chang Gung University College of Medicine, Kaohsiung, Taiwan, berichten nun jedoch in einem Beitrag der Zeitschrift „Clinical Neuropharmacology“ von einer 57-jährigen Alzheimer-Patientin, die im Alter von 51 Jahren erste Symptome einer Demenz entwickelt hatte. Nach einer nahezu 2-jährigen Therapie mit Rivastigmin in einer Dosierung von 9 mg pro Tag traten bei der Patientin Symptome des Pisa-Syndroms auf. Nachdem die Dosis des Acetylcholinesterase-Inhibitors verringert wurde, verbesserte sich auch die Pisa-Symptomatik. Sie verschlechterte sich jedoch erneut, als die Dosis wieder auf 9 mg pro Tag erhöht wurde. Eine Remission trat erst dann auf, als die Patientin letztendlich auf eine Dosis von 4,5 mg pro Tag eingestellt worden war. Behandelnde Ärzte sollten bei der Verordnung von Rivastigmin für Patienten mit einem Early-onset Morbus Alzheimer daran denken, dass sie ein erhöhtes Risiko für das Pisa-Syndrom haben, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.05.2025 - 16:41): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Geriatrie/Erhoehtes-Risiko-fuer-Pisa-Syndrom-bei-Patienten-mit-Early-o.htm
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