Erhöhtes Alzheimer- und Demenzrisiko bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen?
Eine Forschergruppe der Universität Lund in Malmö, Schweden, der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York, USA und der Shimane University in Matsue, Japan, hat kürzlich im Rahmen einer Studie untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Autoimmunerkrankungen (AID = autoimmune disorders) und einer stationären Einweisung zur Behandlung einer Demenz oder eines Morbus Alzheimer gibt. Hierzu werteten die Wissenschaftler die Daten von 788.103 schwedischen Patienten aus, bei denen im Zeitraum zwischen 1. Januar 1964 und 31. Dezember 2010 die primäre oder sekundäre Diagnose einer Autoimmunerkrankung gestellt worden war und die zuvor noch nie wegen einer Demenz oder eines Morbus Alzheimer stationär aufgenommen worden waren. Die Analysen ergaben, dass sich unter insgesamt 42 verschiedenen Autoimmunerkrankungen 9.998 Patienten mit einer Demenz oder einer Alzheimer-Erkrankung befanden, und zwar mit einem standardisierten Inzidenzwert (SIR) von 1.28 (95% CI 1.26-1.31). Bei 17 Autoimmunerkrankungen fand sich ein erhöhtes Alzheimer- und Demenzrisiko und 14 dieser 17 Erkrankungen waren auch dann noch mit einem erhöhten Risiko assoziiert, wenn die Fälle ausgeschlossen wurden, bei denen die Demenz oder der Morbus Alzheimer im selben Jahr wie die Autoimmunerkrankung diagnostiziert worden war. Außerdem zeigte sich, dass das Risiko für einen Morbus Alzheimer oder einer Demenz bei den Patienten mit einer Autoimmunerkrankung abhängig war von dem Lebensalter zum Zeitpunkt der demenzbedingten Hospitalisation. In dieser großen Studie konnten die Risiken für eine Demenz oder einen Morbus Alzheimer bei vielen verschiedenen Autoimmunerkrankungen quantifiziert werden, so die Autoren.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Zusammenhang zwischen Gürtelrose-Impfung und Demenz
      Zusammenhang zwischen Gürtelrose-Impfung und Demenz Bei älteren Menschen, die eine Gürtelrose-Impfung erhalten hatten, ist die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten sieben Jahren an Demenz zu erkranken, um 20 % geringer war als bei Nichtgeimpften. Das haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät H...
      Mehr
    • Virtual Reality-Interventionen für Gedächtnistherapie bei Alzheimer-Patienten geeignet?
      Die virtuelle Realität (Virtual Reality, VR) ist eine computergenerierte Wirklichkeit mit Bild, in der Regel in 3D, und oftmals auch in Ton. VR-interventionen können bei Patienten mit kognitiven Störungen mehr als in ätiologischer Art und Weise als nicht-medikamentöse Therapie die kognitiven Fähigke...
      Mehr
    • S3-Leitlinie "Klinische Ernährung und Hydrierung im Alter" wurde aktualisiert
      In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (AKE), der Gesellschaft für Klinische Ernährung der Schweiz (GESKES) und der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie e. V. (DGG) hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) die S3-Leitlinie Klinische Ernäh...
      Mehr
    • Mosaikartiger Verlust des Y-Chromosoms (LOY) bei älteren Männern
      Mit zunehmendem Alter kommt es bei Männern zu einem sogenannten mosaikartigen Verlust des Y-Chromosoms (LOY). Ein Forschungsteam um Prof. Andreas Zeiher von der Goethe-Universität und der Universitätsmedizin Frankfurt untersuchte diesen Zusammenhang genauer. Aanalysiert wurden Blutproben von fast 1....
      Mehr
    • Assoziation zwischen Depression und kognitiver Beeinträchtigung bei Patienten mit Vorhofflimmern
      Bei Patienten mit Vorhofflimmern scheint es tatsächlich eine Assoziation zwischen Depressionen und einer kognitiven Beeinträchtigung zu geben. Hierauf zumindest deuten die Ergebnisse eines systematischen Reviews und einer Metaanalyse von Forschern der Universidad Nacional de Educacion a Distancia (U...
      Mehr
    • Mit humanem Gewebemodell dem Gehirn beim Altern zusehen
      Weltweit sind Forschende auf der Suche nach Interventionen, die die Gehirnalterung verlangsamen oder ihre Folgen abmildern. Einer Forschergruppe um den Stammzellforscher Frank Edenhofer, Leiter der Forschungsgruppe Genomik, Stammzellbiologie und Regenerative Medizin an der Universität Innsbruck, ist...
      Mehr
    • Der Alterungsprozess kann durch Omega 3 verzögert werden
      Viele Menschen wünschen sich, den Alterungsprozess zu verzögern oder gar aufzuhalten. Frühere klinische Studien haben gezeigt, dass eine reduzierte Kalorienzufuhr das Altern beim Menschen verlangsamen kann. Auch die Einnahme von Vitamin D oder Omega 3 zeigte in der Forschung an Tieren vielverspreche...
      Mehr
    • Kein Zusammenhang zwischen Harnsäure-senkenden Medikamenten und Kognition sowie Demenz
      Es gibt Berichte darüber, dass es möglicherweise einen Zusammenhang zwischen einer Therapie mit Harnsäure-senkenden Medikamenten und der Kognition sowie einer Demenz geben könnte. Dieser These sind Wissenschaftler der Fujian Medical University, in Quanzhou, China, kürzlich im Rahmen einer Beobachtun...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 20.05.2025 - 01:15): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Geriatrie/Erhoehtes-Alzheimer--und-Demenzrisiko-bei-Patienten-mit-Auto.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239