Erhöhte β-Amyloid-Liquorspiegel bei Patienten mit Insomnie
Es gibt Berichte darüber, dass Patienten mit chronischen Schlafstörungen ein erhöhtes Risiko haben, an Morbus Alzheimer zu erkranken. Wissenschaftler des Department of Neurology and Centre for Clinical Neuroscience, Daping Hospital and Institute of Field Surgery der Third Military Medical University in Chongqing, China, haben in diesem Zusammenhang im Rahmen einer Studie untersucht, ob ein akuter Schlafentzug zu einer Zunahme von β-Amyloiden im Liquor führt. Teilnehmer waren 23 Patienten mit einer chronischen Insomnie im Alter zwischen 46 und 67 Jahren und 23 gesunde Personen im Alter zwischen 43 und 67 Jahren. Bei allen Probanden wurden die Liquorspiegel des β-Amyloids (Aβ) und der Tau-Proteine bestimmt. Es zeigte sich, dass die Aβ42-Spiegel bei den Insomnie-Patienten im Gegensatz zu der Kontrollgruppe signifikant erhöht waren. Wesentliche Unterschiede bezüglich der Liquorspiegel des Aβ40, des t-Tau (= Gesamt-TAU) und des p-Tau (= Phospho-Tau) waren zwischen beiden Gruppen nicht festzustellen. Die weiteren Analysen ergaben, dass die Aβ40- und Aβ42-Spiegel signifikant mit der Schlafqualität (gemessen an den “Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI)“-Scores) korrelierten. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen den t-Tau- sowie p-Tau-Liquorspiegeln und dem PSQI fand sich wiederum nicht. Diese Studienergebnisse sind ein Hinweis dafür, dass chronische Schlafkrankheiten zu einer Störung des β-Amyloid-Metabolismus im Gehirn führen können und damit möglicherweise ein erhöhtes Risiko für einen Morbus Alzheimer sind, so die Autoren.
(drs)
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