Elektrophysiologische Tremor-Analyse zur Differenzierung zwischen Morbus Parkinson-Tremor und essentiellem Tremor nicht ausreichend
Der Tremor bei Patienten mit Morbus Parkinson und bei Personen mit einem essentiellen Tremor weist in der Regel ein spezifisches elektrophysiologisches Profil auf, wobei sowohl die Amplitude als auch die Frequenz breit variieren können. Forscher der Universidade Tecnológica Federal do Paraná in Curitiba, Brasilien, haben vor Kurzem in einer Studie die elektrophysiologischen Merkmale des Parkinson-Tremors sowie des essentiellen Tremors genauer untersucht. Teilnehmer waren 17 Patienten mit essentiellem Tremor und 62 Parkinson-Patienten. Letztere wurden in folgende 3 Gruppen eingeteilt: Personen mit einem prädominanten Ruhetremor (Gruppe 1), Personen mit einer ähnlichen Tremor-Intensität in Ruhe, in aufrechter Körperhaltung und bei Bewegungsübungen (Gruppe 2) und Parkinson-Patienten mit einem prädominanten kinetischen Tremor (Gruppe 3). Bei allen Studienteilnehmern wurde der Tremor elektrophysiologisch in Ruhe, im Stehen und unter Bewegung untersucht. Es zeigte sich, dass die Parkinson-Patienten einen Ruhetremor mit einer Frequenz von durchschnittlich 5,29 ± 1,18 Hz, einen Tremor im Stehen mit einer Frequenz von 79 ± 1,39 Hz und einem Bewegungs-Tremor mit einer Frequenz von 6,48 ± 1,34 Hz aufwiesen. Die drei Tremor-Frequenzen in der Gruppe der Studienteilnehmer mit dem essentiellen Tremor lagen bei 5,97 ± 1.1 Hz, 6,18 ± 1 Hz und 6,53 ± 1,2 Hz. Einen Ruhe-Tremor zeigten insgesamt 7 der 17 Personen mit essentiellem Tremor. Diese Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die beschriebene Methode der Tremor-Analyse alleine nicht ausreicht, um zwischen einem Morbus Parkinson-Tremor und einem essentiellen Tremor zu differenzieren, so die Autoren.
(drs)
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