Die Messung von Biomarkern in der Zerebrospinalflüssigkeit ist offenbar nicht dazu geeignet, um eine zerebrale Amyloidangiopathie von der Alzheimer-Erkrankung diagnostisch abzugrenzen. Hiervon berichten Wissenschaftler des Department of Neurology, Peking Union Medical College Hospitals in Beijing, China, in einem Beitrag des „Chinese Medical Sciences Journal“. Die Forscher hatten im Rahmen einer Studie bei 5 Patienten mit einer zerebralen Amyloidangiopathie und 20 Personen mit Morbus Alzheimer die Liquor-Spiegel der β-Amyloide Aβ42 und Aβ40 sowie des phosphorylierten Tau-Proteins (P-tau) bestimmt und das Verhältnis von Aβ42 zu Aβ40 ermittelt. Alle Studienteilnehmer waren im Zeitraum zwischen Dezember 2001 und März 2011 im Peking Union Medical College Hospital behandelt worden. Die Analysen ergaben, dass die Liquor-Spiegel von Aβ42, Aβ40 und P-tau sowie das Verhältnis von Aβ42 zu Aβ40 in der Gruppe der Patienten mit der zerebralen Amyloidangiopathie im Mittel bei 660,4 ± 265,2 ng/l, 7111,0 ± 1033,4 ng/l und 71,8 ± 51,5 ng/l sowie 0,077 ± 0,033 und in der Alzheimer-Gruppe bei 663,6 ± 365,6 ng/l, 5115,0 ± 2931,1 ng/l und 47,7 ± 38,8 ng/l sowie 0,192 ± 0,140 lagen. Signifikante Unterschiede bezüglich der genannten Biomarker in der Zerebrospinalflüssigkeit zwischen der zerebralen Amyloidangiopathie und dem Morbus Alzheimer waren demnach nicht zu finden. Die Biomarker-Bestimmung im Liquor ist für die Differentialdiagnose der zerebralen Amyloidangiopathie und der Alzheimer-Erkrankung nicht geeignet, so die chinesischen Wissenschaftler.
(drs)
Abstract aus Chin Med Sci J 2015; 30(3): 170-3Zurück zur Startseite