Assoziation zwischen erhöhten Endocan-Serumspiegeln und der Alzheimer-Pathogenese?
Es gibt möglicherweise einen Zusammenhang zwischen erhöhten Serumspiegeln des von Gefäßendothelzellen sezernierten Proteoglykans Endocan und der Pathogenese des Morbus Alzheimer. Hierauf deuten die Ergebnisse einer vor Kurzem in der Zeitschrift „Dementia and Geriatric Cognitive Disorders“ publizierten Studie von türkischen Wissenschaftlern der Hacettepe University Faculty of Medicine in Ankara hin. Studienteilnehmer waren 134 Patienten im Alter ab 65 Jahre mit einer Alzheimer-Demenz (n=47) oder einer leichten kognitive Beeinträchtigung (aMCI = amnestic mild cognitive impairment, n=42) und 45 Kontrollpersonen. Bei allen Probanden wurde der kognitive Status mit Hilfe des MOCA (= Montreal Cognitive Assessment) sowie der MMSE (= Mini-Mental State Examination) erhoben. Außerdem bestimmten die Forscher mittels ELISA die Endocan-Spiegel im Serum der Studienteilnehmer. Es zeigte sich, dass die Endocan-Serumspiegel der Alzheimer-Patienten im Mittel signifikant höher waren als die der aMCI-Patienten und der Kontrollpersonen (380,1 ng/ml versus 247,7 ng/ml und 277,6 ng/ml). Außerdem fand sich eine schwache, aber signifikante Korrelation zwischen den Endocan-Serumspiegeln und den MMSE- sowie MOCA-Scores. Den Forschern zufolge war der Endocan-Serumspiegel ein Faktor, der unabhängig mit dem Morbus Alzheimer assoziiert war. Der Cutoff-Serumspiegel des Endocan als Prädiktor für die Alzheimer-Krankheit lag in der ROC-Analyse bei > 288,94 ng/ml (AUC 0.71, 95 % Konfidenzintervall 66.7-90.9, Sensitivität 80,9 %, Spezifität 59,8 %; p < 0.01). Höhere Endocan-Serumspiegel könnten mit der Pathogenese der Morbus Alzheimer assoziiert sein, so das Fazit der Wissenschaftler.
(drs)
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