Assoziation zwischen Troponin-Anstieg und erhöhtem 5-Jahres-Mortalitätsrisiko bei Patienten mit akutem Schlaganfall
Patienten mit einem akuten Schlaganfall weisen häufig erhöhte Troponin-Plasmaspiegel auf, über ihre Langzeit-Prognose ist bislang allerdings nur wenig bekannt. Schwedische Wissenschaftler der Division of Internal Medicine, Department of Clinical Sciences, Karolinska Instituet, Danderyd Hospital in Stockholm, haben nun jedoch in einer retrospektiven Studie genauer untersucht, welche besonderen Merkmale Patienten mit einem akuten Apoplex und erhöhten Troponin-Werten bei der stationären Einweisung haben und wie ihre 5-Jahres-Mortalitätsrate ist. Studienteilnehmer waren 247 Patienten, die im Zeitraum zwischen 1. Januar 2005 und 1. Januar 2006 wegen eines akuten Schlaganfalls in das Danderyd Hospital eingeliefert wurden und bei denen der Troponin-Plasma-Spiegel bestimmt worden war. 133 der 247 Apoplex-Patienten (54 %) hatten Troponin-Werte von unter 3 μg/l (normal), 74 (30 %) Werte zwischen 3 und 11 μg/l (leicht erhöht), und 40 Personen (16 %) wiesen Troponin-Plasma-Spiegel von über 11 μg/l (deutlich erhöht) auf. Die Analysen der Studienautoren ergaben, dass die Troponin-Erhöhung mit einem höheren Lebensalter der Patienten, einem anamnestisch bekannten Schlaganfall, einer chronischen Herzinsuffizienz, einer Niereninsuffizienz, dem Schweregrad des aktuellen Apoplex sowie einer ST-Strecken-Hebung oder einer Depression der Betroffenen zum Zeitpunkt der Klinikeinweisung assoziiert war. Zudem zeigte sich, dass die Hyperlipidämie-Rate mit zunehmenden Troponin-Plasma-Spiegeln abnahm. Nach Adjustierung für das Lebensalter und Komorbiditäten ergaben die weiteren Datenauswertungen, dass es einen engen Zusammenhang zwischen erhöhten Troponin-Plasma-Spiegeln bei der Krankenhauseinlieferung und einer deutlich erhöhten 5-Jahres-Mortalität gab (Hazard ratio 1.9; 95 % Konfidenzintervall 1.33 - 2.70). Eine Erhöhung des Troponin-Plasma-Spiegels bei Patienten mit einem akuten Schlaganfall ist mit einem fast 2-fach erhöhten 5-Jahres-Mortalitätsrisiko assoziiert, so das Fazit der Wissenschaftler.
(drs)
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