Assoziation zwischen Einsamkeit oder sozialer Isolation und beschleunigtem kognitivem Abbau im Seniorenalter
Bei älteren Menschen sind einer aktuellen Studie von spanischen Wissenschaftlern des Department of Psychiatry, Universidad Autónoma de Madrid zufolge sowohl Einsamkeit als auch soziale Isolation mit einer zunehmenden Verringerung der kognitiven Funktionen assoziiert. Die Forscher analysierten für ihre 3-jährige Studie die gesundheitlichen und sozialen Daten vom 1.691 Spaniern im Alter von über 50 Jahren. Zu Beginn der Studie sowie im Follow-up-Zeitraum der 3 Jahre ermittelten sie, ob die Probanden unter Einsamkeit oder sozialer Isolation litten und erhoben außerdem einige Parameter zur Kognition (sofortige oder verspätete Reaktion auf Ansprache, Sprachkompetenz, Ergebnisse des „Forward“- und des „Backward digit span“ und ein zusammengesetzter kognitiver Score). Es zeigte sich, dass eine Einsamkeit der älteren Menschen mit geringeren Scores in Bezug auf den zusammengesetzten kognitiven Score, aber auch in puncto sofortige oder verspätete Reaktion auf Ansprache, Sprachkompetenz und „Forward“- und „Backward digit span“ assoziiert war, und zwar mit einer schnelleren kognitiven Verschlechterung in 2 von 6 kognitiven Tests innerhalb der 3 Studienjahre. Eine ausgeprägtere soziale Isolation war mit geringeren Scores bei dem zusammengesetzten kognitiven Score, der Sprachkompetenz und in Bezug auf den „Forward digit span“ assoziiert. Der Effekt der Einsamkeit und sozialen Isolation auf die Kognition blieb auch signifikant nach Ausschluss von Personen, die unter Depressionen litten. Nach Meinung der Wissenschaftler sollten Interventionstechniken entwickelt werden, die zu einer Verbesserung der sozialen Teilhabe und einer Aufrechterhaltung der emotional unterstützenden Beziehungen beitragen, um Senioren und Seniorinnen vor einem beschleunigten kognitiven Abbau zu schützen und das Risiko für eine Kognitionsverlust zu verringern.
(drs)
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