Assoziation zwischen Benzodiazepin- oder Z-Substanz-Konsum und sturzbedingter Hospitalisierung im höheren Lebensalter
Verschiedene Dosierungen und Halbwertzeiten von Benzodiazepinen, eine hohe Dosis von Z-Substanzen und eine Polypharmazie mit Benzodiazepinen und Z-Substanzen sind bei Senioren und Seniorinnen mit einem erhöhten Risiko für sturzbedingte Verletzungen, die einen stationären Aufenthalt erforderlich machen, assoziiert. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Department of Psychiatry, Chang Gung Memorial Hospital at Linkou and Chang Gung University in Taoyuan, Taiwan, mit 2.238 älteren Personen, die im Zeitraum zwischen 2003 und 2012 wegen einer sturzbedingten Verletzung im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die Studienteilnehmer wurden individuell an eine Vergleichsgruppe hinsichtlich Lebensalter, Geschlecht und Indexjahr angepasst (1:4). Anhand der konditionalen logistischen Regression bestimmten die Forscher die unabhängigen Effekte von Medikamentenmerkmalen auf die älteren Menschen. Es zeigte sich, dass die Hospitalisierung von geriatrischen Patienten wegen der sturzbedingten Verletzung signifikant mit einem aktuellen Konsum an Benzodiazepinen und Z-Substanzen assoziiert war. Und zwar traf dies sowohl auf sämtliche Dosierungen von Benzodiazepinen als auch auf hohe Z-Substanz-Dosierungen sowie die Einnahme von lang- und von kurzwirksamen Benzodiazepinen zu. Ein erhöhtes Risiko für die Notwendigkeit des stationären Aufenthaltes nach dem Sturz fand sich außerdem im Falle einer Polypharmazie (Einnahme von 2 oder mehr Benzodiazepin-Arten und Einnahme von einem Benzodiazepin in Kombination mit einer Z-Substanz). Behandelnde Ärzte sollten - auch vor dem Hintergrund der erhöhten Sturzgefahr - bei der Verordnung von Benzodiazepinen und Z-Substanzen für ältere Patienten grundsätzlich die Vorteile und Risiken sorgfältig gegeneinander abwägen, so die Autoren.
(drs)
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