Assoziation zwischen BMI, residualen psychotischen Symptomen sowie Entzündungsmarkern und einer Verringerung des Hirnvolumens bei älteren Schizophrenie-Patienten
Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Taipei Medical University in Taipei, Taiwan, ist im Rahmen einer Studie der Frage nachgegangen, ob es bei älteren Patienten eine Assoziation zwischen den Volumina spezifischer Hirnregionen, dem Body-Mass-Index (BMI) der Patienten, bestimmten Entzündungsmarkern und klinischen Merkmalen gibt. Teilnehmer der Studie waren 32 ambulante klinisch stabile Schizophrenie-Patienten im durchschnittlichen Alter von 58,8 Jahren. Alle Patienten unterzogen sich einer MRT-Untersuchung des Schädels. Außerdem bestimmten die Forscher die Plasmaspiegel des sTNFR1 (= soluble tumor necrosis factor receptor-1), des sIL-2 (= soluble interleukin (IL)-2 receptor), des IL-1β sowie des IL-1Ra (= IL-1 receptor antagonist) und werteten die gesammelten klinischen Daten aus. Multivariate Regressionsanalysen ergaben, dass nur ein höherer BMI signifikant mit einem geringeren Volumen der gesamten grauen Hirnsubstanz, des bilateralen orbitofrontalen und präfrontalen Kortex sowie des rechten hippocampalen und frontalen Kortex assoziiert war. Außerdem zeigte sich, dass eine erhöhte Intensität residualer psychotischer Symptome (höhere „Positive and Negative Syndrome Scale“-Scores) mit geringeren Volumina des Frontallappens, des präfrontalen Cortex, der Insula, des Hippocampus, der linkshemisphärischen Amygdala und der gesamten weißen Hirnsubstanz zusammenhing. Ein geringeres Volumen des linken anterioren Cingulum wiederum war mit einem höheren Lebensalter sowie höheren sIL-2R-Plasmaspiegeln und höheren IL-1Ra-Spiegeln mit einem größeren rechten anterioren cingulären Volumen assoziiert. Ein höheres Lebensalter zu Beginn der Erkrankung war zudem signifikant mit einem kleineren rechten Insula-Volumen assoziiert. Ein höherer BMI, mehr residuale psychotische Symptome und eine entzündliche Aktivität des IL2- und IL1-Systems spielen bei Schizophrenie-Patienten ihr ganzes Leben über möglicherweise eine Rolle beim Verlust von grauer Hirnsubstanz in verschiedenen Hirnregionen, so die Wissenschaftler abschließend.
(drs)
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