Armodafinil zur Therapie der Hypersomnie bei Lewy-Körper-Demenz?
US-amerikanische Forscher des Department of Psychiatry and Psychology der Mayo Clinic in Rochester haben in einer Studie die Effektivität, Sicherheit und Toleranz des Psychostimulans Armodafinil zur Behandlung der Hypersomnie bei Patienten mit einer Lewy-Körper-Demenz genauer untersucht. Teilnehmer der 12-wöchigen Pilotstudie mit Armodafinil in einer Dosierung von 125 bis 250 mg pro Tag (oral) waren 20 ambulante betroffene Patienten. Bei allen Probanden wurden neurologische Untersuchungen, verschiedene neuropsychologische Tests, Laboruntersuchungen, ein EKG und eine Polysomnographie durchgeführt. Die Effektivität der Armodafinil-Therapie wurde nach 2, 4, 8 und 12 Wochen ermittelt. Die Sicherheit der Behandlung untersuchten die Wissenschaftler anhand von Laborwerten, der Bestimmung des QTc-Intervalls und der Herzfrequenz. Die Toleranz wurde durch Analyse unerwünschter Nebenwirkungen bestimmt. Insgesamt 17 der 20 Patienten beendeten das Studienprotokoll. Ihr Alter lag bei durchschnittlich 72 Jahren, 80 % von ihnen waren Männer und die meisten wiederum verheiratet. Es zeigte sich, dass sich die Werte der “Epworth Sleepiness Scale”, des “Maintenance of Wakefulness Test” und des “Clinical Global Impression of Change“ nach der 12-wöchigen Armodafinil-Therapie verbessert hatten. Der “Neuropsychiatric Inventory total score”, die visuellen Halluzinationen und die Agitiertheit zeigten bereits nach 4 Wochen Verbesserungen. Außerdem berichteten auch die pflegenden Ehegatten über eine deutliche Verbesserung ihrer eigenen Lebensqualität. Unerwünschte Nebenwirkungen waren nicht zu beobachten. Den Wissenschaftlern zufolge deuten die Ergebnisse dieser Pilotstudie darauf hin, dass bei Patienten mit einer Lewy-Körper-Demenz eine Therapie mit Armodafinil zu einer Verbesserung der Hypersomnie bei guter Sicherheit und Toleranz seitens der Patienten führen kann.
(drs)
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