Ein höheres Lebensalter, gefolgt von körperlichem Übergewicht und Veränderungen im Bereich der Modic-Klassifikation, sind die wesentlichsten Risikofaktoren für ein Rezidiv des lumbalen Bandscheibenvorfalls nach erfolgreicher mikroendoskopischer Diskektomie (MED). Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Third Military Medical University in Chongqing, China, in einer retrospektiven Studie mit 111 Patienten mit einem lumbalen Bandscheibenvorfall, bei denen es nach einer erfolgreich durchgeführten MED im Zeitraum zwischen April 2005 und April 2016 zu einem Rezidiv gekommen war. Univariate Analysen zeigten, dass ein Lebensalter von über 50 Jahren, ein körperliches Übergewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) ≥ 25, der Behandlungszeitraum der Erstoperation zwischen April 2004 und Oktober 2010, eine Veränderung hinsichtlich der Modic-Klassifikation und eine nicht-migrierte sowie eine zentrale Herniation potentielle Risikofaktoren für ein Rezidiv nach perkutaner endoskopischer lumbaler Diskektomie waren. Multivariable Analysen ergaben dann allerdings, dass nur das höhere Lebensalter, das Übergewicht und die Veränderungen im Bereich der Modic-Klassifikation zu den signifikanten Risikofaktoren für das Rezidiv zählten. Nach Meinung der chinesischen Wissenschaftler sollten diese Studienergebnisse bei der Operationsplanung von Patienten mit einem lumbalen Bandscheibenvorfall, die einer mikroendoskopischen Diskektomie unterzogen werden sollen, mit einbezogen werden.