Ergebnisse einer Phase II-Studie zur Bevacizumab-Everolimus-Kombinationstherapie bei Patienten mit refraktärem progressivem intrakraniellem Meningeom
Patienten mit einem progressiven intrakraniellen Meningeom, bei denen die Tumorerkrankung trotz Ausschöpfung aller Therapieoptionen dennoch fortschreitet, können offenbar von einer Bevacizumab-Everolimus-Kombinationstherapie profitieren. Hierauf deuten die Ergebnisse einer Phase II-Studie von US-amerikanischen Wissenschaftlern des Sarah Cannon Research Institute und der Tennessee Oncology in Nashville hin. Teilnehmer waren insgesamt 17 Patienten im durchschnittlichen Alter von 59 Jahren, die an einem intrakraniellen Meningeom erkrankt waren und bei denen es trotz Standardtherapien mit operativer Tumorresektion und Bestrahlungen zu einem Rezidiv des Meningeoms (WHO Grad I, II oder III) gekommen war. Sie alle erhielten nun über einen 28-tägigen Zyklus hinweg an den Tagen 1 und 15 jeweils intravenös den monoklonalen Antikörper Bevacizumab (10 mg/kg) und täglich oral das Immunsuppressivum Everolimus (10 mg) verabreicht. Ein Ansprechen auf die Behandlung überprüften die Forscher nach jedem zweiten Therapiezyklus. Primäres Endziel der Studie war das Progressions-freie Überleben. Sekundäre Endziele beinhalteten die Antwortrate, das Gesamtüberleben und die Sicherheit der Therapie. Zu Studienbeginn handelte es sich in 5 Fällen (29 %) um ein Meningeom WHO-Grad I, bei 7 Patienten (41 %) um einen Tumor Grad II und bei 4 Personen (24 %) um einen Tumor Grad III. In einem Fall war der Tumor-Grad nicht bekannt. Durchschnittlich erhielten die Patienten, die ansonsten aktuell unbehandelt waren, 8 (1-37) Behandlungszyklen. Es zeigte sich, dass insgesamt 15 der 17 Studienteilnehmer (88 %) einen stabilen Erkrankungszustand (SD = stable disease) erreichten und in 6 Fällen die SD sogar bei über 12 Monaten lag. Die durchschnittliche Progressions-freie Überlebensdauer betrug 22 Monate (95 % Konfidenzintervall 4.5-26.8). Dabei war die Überlebensdauer bei Patienten mit einem Meningeom WHO Grad II und III länger als im Falle eines Tumors Grad I (22 Monate versus 17,5 Monate). 4 Studienteilnehmer brachen die Behandlung aufgrund von Toxizitätserscheinungen ab (Proteinurie: n=2, Kolitis: n=1 und Thrombozytopenie: n=1). Toxizitätserscheinungen Grad 3 waren eher ungewöhnlich und Symptome Grad 4 traten überhaupt nicht auf. Die Bevacizumab-Everolimus-Kombinationstherapie ist eine von Patienten mit einem refraktären progressiven intrakraniellen Meningeom gut tolerierte Behandlungsoption und führte in dieser Studie in 88 % der Fälle zu einer Stabilisierung der Erkrankung, wobei diese Stabilisierung im Mittel 10 Monate lang anhielt, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 09:44): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Onkologie/Ergebnisse-einer-Phase-II-Studie-zur-Bevacizumab-Everolimus-.htm
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