Hohes Risiko für neurologische Komplikationen durch präoperative Embolisation eines intrakraniellen Hämangioblastoms
Amerikanische Wissenschaftler der Departments of Neurological Surgery und Radiology der University of Washington in Seattle haben kürzlich im Rahmen einer Studie zusammen mit Kollegen des St. Joseph's Hospital and Medical Centers in Phoenix die Sicherheit und Effektivität der präoperativen endovaskulären Embolisation von intrakraniellen Hämangioblastomen genauer untersucht. Hierzu werteten sie retrospektiv die Daten von 54 Patienten mit einem Hämangioblastom aus, bei denen im Zeitraum zwischen 1999 und 2014 eine operative Tumorresektion durchgeführt wurde. In 24 Fällen wurde vor dem Eingriff eine Embolisation durchgeführt, die übrigen 30 Patienten wurden nur operiert. Analysiert wurden die klinischen und radiologischen Kriterien, wie der Hippel-Lindau-Status, die Tumormerkmale im MRT, das Auftreten von Embolisation-assoziierten Komplikationen, der Grad der angiographischen Devaskularisation, der intraoperative Blutverlust, die Möglichkeit einer umfassenden Totalresektion des Tumors, der Transfusionsbedarf und die Operationsdauer. Es zeigte sich, dass es bei 6 Patienten (25 %) zu Embolisation-assoziierten neurologischen Komplikationen gekommen war: In 3 Fällen, bei denen Polyvinylalkohol-Partikel verwendet wurden, kam es zu Hirnblutungen und bei den anderen 3 Patienten mit flüssigen Embolisationsmitteln zu Infarzierungen. Bleibende neurologische Schäden waren in 15 % der Fälle zu beobachten. Nach Meinung der Wissenschaftler sollte die präoperative Embolisation eines intrakraniellen Hämangioblastoms nur mit äußerster Vorsicht durchgeführt werden, da ein hohes Risiko für neurologische Komplikationen besteht.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 05:37): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Hohes-Risiko-fuer-neurologische-Komplikationen-durch-praeope.htm
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