Erfolgreiche operative Therapie eines MRSA-bedingten pharmakoresistenten Hirnabszesses bei einem Frühgeborenen
Ein Hirnabszess ist eine eher ungewöhnliche, aber überaus gefährliche Komplikation einer Bakteriämie bei extrem frühgeborenen Kindern mit einem Geburtsgewicht von unter 1.000 g. In einem aktuellen Beitrag der Zeitschrift “Pediatric Neurosurgery” berichten nun koreanische Wissenschaftler des Department of Pediatrics, Hanyang University College of Medicine in Seoul von einem in der 25. Schwangerschaftswoche geborenen Kind, das innerhalb von 4 Wochen nach einer MRSA (= Methicillin-resistenter Staphyloccocus aureus)-Sepsis einen Hirnabszess entwickelt hatte. Der riesige Abszess war am 19. Lebenstag des Kindes im Rahmen einer routinemäßig durchgeführten Sonographie des Gehirns entdeckt worden. Trotz einer unmittelbar eingeleiteten intravenösen Vancomycin-Therapie vergrößerte sich der Abszess kontinuierlich und führte am 49. Lebenstag schließlich zu einer Zunahme des intrakraniellen Drucks. Begleitet wurde der Hirnabszess lediglich von einer leichten meningealen Entzündung bei negativen But- und Liquorkulturen. Die Diagnose des Abszesses konnte im Rahmen einer Ultraschall-gestützten Aspiration bestätigt werden. Aus dem Eiter wurde im Folgenden MRSA isoliert. Daraufhin entschieden sich die behandelnden Ärzte den Vancomycin-resistenten Hirnabszess durch eine operative ultraschallgesteuerte perkutane Nadelaspiration und eine prolongierte Verabreichung von Antibiotika zu behandeln. Zum Zeitpunkt der Publikation der Kasuistik war das kleine Mädchen 9 Monate alt (korrigiertes Alter 6 Monate) und wies eine für sein korrigiertes Lebensalter (Bayley Infant Neurodevelopmental Screener) normale neurologische Entwicklung auf.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 14:14): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Erfolgreiche-operative-Therapie-eines-MRSA-bedingten-pharmak.htm
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