Inzidenzzunahme der pädiatrischen Neurozystizerkose in West-Europa
Die Neurozystizerkose ist eine parasitäre Erkrankung des ZNS, deren Ursache eine Infektion mit den Larven des Schweinebandwurms (Taenia Solium) ist. Aufgrund der steigenden Anzahl von Immigranten ist mittlerweile auch in West-Europa eine Inzidenzzunahme der Neurozystizerkose zu beobachten. In einem aktuellen Beitrag der Zeitschrift „Neuropediatrics“ berichten Wissenschaftler des Department of Child Neurology, VU University Medical Center, Amsterdam, Niederlanden, von 3 Kindern im Alter zwischen 2 und 13 Jahren, bei denen anhand der „Del Brutto-Kriterien“ in 2 Fällen die sichere und in einem Fall die wahrscheinliche Diagnose einer Neurozystizerkose gestellt wurde. Die Patienten wiesen unterschiedliche Symptome und Anzeichen der Erkrankung auf, und zwar eine symptomatische Epilepsie, eine asymmetrische Zerebralparese und Kopfschmerzen. Die serologischen Untersuchungen lieferten bei 2 der 3 Kinder negative Ergebnisse. Alle 3 Patienten zeigten jedoch vergleichbare Anomalien im MRT des Gehirns. Hierbei handelte es sich um solitäre oder multiple zystische Läsionen mit einem umgebenden Ödem. Bei einem Kind gelang sogar die Darstellung des Scolex (= Vorderende der Bandwurmlarve). Ein Patient wurde mit Albendazol behandelt, die anderen beiden Kinder benötigten keine medikamentöse Therapie. Eine schnelle Diagnose der Neurozystizerkose durch Aufdecken der typischen Hirnläsionen ist überaus wichtig, um unnötigen diagnostischen Tests und Therapien vorzubeugen, so die Meinung der Experten.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 07:43): http://www.neuromedizin.de/Neuropaediatrie/Inzidenzzunahme-der-paediatrischen-Neurozystizerkose-in-West.htm
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