Schon länger ist bekannt, dass es in Bezug auf die Bioverfügbarkeit des Parkinsonmedikamentes Levodopa (L-Dopa) Geschlechtsunterschiede gibt. Wissenschaftler des Department of Neurological Science, Graduate School of Medicine, Nippon Medical School, Tokyo, Japan, haben nun in einer Studie die Pharmakokinetik von L-Dopa bei älteren Parkinson-Patienten nochmals genauer analysiert, um einen möglichen Einfluss von Östrogenen auf die Bioverfügbarkeit des Medikamentes zu untersuchen. Hierzu verabreichten sie 128 Patienten mit Morbus Parkinson je eine Tablette Levodopa 100mg/Carbidopa 10mg und bestimmten zu 6 verschiedenen Zeitpunkten bis 180 Minuten nach der Einnahme der L-Dopa-Carbidopa-Kombination die Levodopa-Plasmakonzentrationen. Zusätzlich berechneten sie verschiedene pharmakologische Parameter. Dann wurden die einzelnen Befunde der männlichen Patienten mit denen der weiblichen Studienteilnehmer verglichen. 91 der 128 Patienten waren zum Zeitpunkt der Untersuchung im Alter von 75 Jahren oder darüber. Es zeigte sich, dass die AUC (= Area under the curve) und die fürs Körpergewicht adjustierte AUC bei den Frauen mit Morbus Parkinson deutlich größer waren als bei den Männern. Entsprechendes war auch dann festzustellen, wenn nur die älteren Patienten beider Geschlechter miteinander verglichen wurden. Sogar in der Gruppe der älteren Parkinson-Patienten haben Frauen eine signifikant höhere Bioverfügbarkeit von Levodopa als Männer, so die Autoren. Den japanischen Wissenschaftlern zufolge zeigen die Studienergebnisse, wie wichtig es ist, diese Geschlechtsunterschiede der Bioverfügbarkeit zu berücksichtigen, wenn man motorische Komplikationen während einer L-Dopa-Therapie vermeiden will.