Tachykardie als Folge einer Paliperidon-Vergiftung im Kindesalter
Paliperodin ist ein atypisches Neuroleptikum zur Behandlung der Schizophrenie von Erwachsenen und Kindern bzw. Jugendlichen im Alter von über 12 Jahren. Über die klinischen Effekte einer Paliperidon-Exposition in der Gruppe von Kindern unter 12 Jahren gibt es bislang kaum Daten. In einem Beitrag der Zeitschrift „Journal of Emergency Medicine“ berichteten nun jedoch Wissenschaftler der Division of Medical Toxicology, Department of Emergency Medicine, University of Virginia School of Medicine in Charlottesville, Virginia, USA, von einem 7-jährigen Mädchen, das versehentlich über 3 Tage hinweg Paliperidon eingenommen hatte. Klinisch wies das Kind eine Dystonie und eine ausgeprägte Sinustachykardie mit einer Herzfrequenz von bis zu 201 Schlägen pro Minute auf. Die Tachykardie persistierte über 64 Stunden nach der letzten Paliperidon-Einnahme hinweg. Der Mechanismus der Tachykardie konnte nicht eindeutig geklärt werden und war den Experten zufolge vermutlich multifaktoriell, wobei wahrscheinlich eine Alpha-Blockade und anticholinerge Effekte beteiligt waren. Behandelnde Ärzte sollten sich bewusst machen, dass eine Paliperidon-Ingestion im Kindesalter zu einer verzögerten und profunden Tachykardie führen kann und eine verlängerte Beobachtung oder Klinikeinweisung erforderlich macht, so die Autoren abschließend.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 30.04.2024 - 18:09): http://www.neuromedizin.de/Kinder--u--Jugendpsychiatrie/Tachykardie-als-Folge-einer-Paliperidon-Vergiftung-im-Kindes.htm
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