Erwachsene Menschen mit einer Neurodermitis leiden häufig unter begleitenden Angstgefühlen und Depressionen oder weisen Suizidgedanken auf. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie sowie des Instituts für Medizinische Psychologie, Justus-Liebig Universität Gießen, aufgrund einer Studie mit 62 erwachsenen Neurodermitis-Patienten und 62 gesunden Kontrollpersonen. Alle Studienteilnehmer wurden mittels spezieller standardisierter Fragebögen auf eventuell vorhandene Suizidgedanken sowie Symptome von Angst und Depressionen hin untersucht. Die Auswertung der Fragebögen ergab, dass die Neurodermitiker deutlich häufiger unter Angstgefühlen und Depressionen litten als die Kontrollpersonen. Darüber hinaus berichteten sie außerdem signifikant mehr über Suizidgedanken (16,1% versus 1,6%). Insgesamt waren die psychischen Belastungen umso größer, je ausgeprägter die Symptome der Neurodermitis waren. Nach Ansicht der Wissenschaftler sollten Suizidalität, Angstgefühle und Depressionen bei erwachsenen Neurodermitikern sowohl in der Therapie als auch in der Forschung künftig mehr Beachtung finden.
(drs)
Abstract aus Der Hautarzt 2009, August 2009, Volume 60, Issue 8, pp 641–646Zurück zur Startseite