Prophylaktische Impfung senkt Risiko für mütterliche und kongenitale CMV-Infektion
Ein noch in der Experimentierphase befindlicher Impfstoff, der aus dem Glykoprotein B des Cytomegalievirus (CMV) und dem Adjuvant "MF59" besteht, hat das Potential, das Risiko für mütterliche und kongenitale CMV-Infektionen zu verringern. Dies ist das Ergebnis einer kürzlich publizierten randomisierten plazebokontrollierten, doppelblinden Phase-II-Studie der Departments of Pediatrics, Obstetrics and Gynecology and Medicine, University of Alabama at Birmingham, Birmingham, USA. Teilnehmer der Studie waren 464 seronegative Frauen im gebärfähigen Alter, die in den Zeitabständen 0, 1 und 6 Monate entweder drei Dosen des experimentellen Impfstoffs oder Plazebo erhielten. Nach einem Beobachtungszeitraum von mindestens einem Jahr wurde in 49 Fällen eine sichere CMV-Infektion nachgewiesen und zwar 18 Fälle in der Impfstoffgruppe und 31 in der Plazebogruppe. Kaplan-Meier-Analysen zeigten darüber hinaus, dass die Wahrscheinlichkeit für eine CMV-Infektion innerhalb von 42 Monaten in der Plazebogruppe sehr viel höher war als in der Impfstoffgruppe. Basierend auf der Infektionsrate pro 100 Personenjahre errechneten die Forscher eine Impfstoffeffektivität in Höhe von 50 Prozent. In der Impfstoffgruppe kam es bei den Neugeborenen trotz Impfung der Mutter in einem Fall zu einer kongenitalen CMV-Infektion, in der Plazebogruppe hingegen in drei Fällen. Lokale und systemische unerwünschte Nebenwirkungen traten bei den tatsächlich geimpften Frauen deutlich häufiger auf als bei den Frauen, die Plazebo erhalten hatten. Nach Ansicht der Wissenschaftler deuten diese ersten Ergebnisse der Pilotstudie darauf hin, dass der neue Impfstoff nach seiner Weiterentwicklung möglicherweise in Zukunft vor mütterlichen CMV-Infektionen schützen und die Inzidenz kongenitaler Erkrankungen verringern kann.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 14:44): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Gynaekologie/Prophylaktische-Impfung-senkt-Risiko-fuer-muetterliche-und-k.htm
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