Soziale Blickkontaktvermeidung ist Verhaltensmarker für frühe soziale Dysfunktion bei jungen Mädchen mit Turner-Syndrom

Ergebnisse von früheren Studien deuten darauf hin, dass Mädchen mit einem Turner-Syndrom (TS) Symptome sozialer Angst während der Interaktion mit anderen Menschen aufweisen können. Dieses ungewöhnliche Verhalten der Patientinnen während einer naturalistischen sozialen Begegnung von Angesicht zu Angesicht wurde bislang allerdings noch nicht genau quantifiziert. Wissenschaftler der Stanford University School of Medicine in Stanford, CA, USA, haben kürzlich in einer Studie versucht, während einer 10-minütigen sozialen Begegnung präpubertaler TS-Mädchen mit einem nicht aus der Familie stammenden Untersucher bestimmte Beobachtungsmarker sozialer Angst auszumachen. Es konnte gezeigt werden, dass bei den Kindern mit dem TS ein signifikant höheres Ausmaß an Blickkontaktvermeidung im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen zu beobachten war. Die Beeinträchtigungen beim sozialen Blickkontakt waren dabei vor allem bei den Mädchen besonders stark ausgeprägt, die ein beibehaltenes mütterliches X-Chromosom (Xm) hatten. Dies lässt den Experten zufolge einen genomisch prägenden Effekt vermuten.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die soziale Blickkontaktvermeidung ein kritischer Verhaltensmarker sein kann, um eine frühe soziale Dysfunktion bei jungen Mädchen mit einem Turner-Syndrom zu erkennen, so die Autoren.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.04.2024 - 12:41): http://www.neuromedizin.de/Kinder--u--Jugendpsychiatrie/Soziale-Blickkontaktvermeidung-ist-Verhaltensmarker-fuer-fru.htm
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