Hyperbilirubinämie und Phototherapie bei Neugeborenen keine Risikofaktoren für Autismus
Forscher der Departments of Neurology, Pediatrics and Division of Research, Kaiser Permanente Northern California in Oakland, USA, haben in einer retrospektiven Studie untersucht, ob und wie hoch bei neugeborenen Kindern, die eine neonatale Hyperbilirubinämie hatten und mit der Phototherapie behandelt wurden, das Risiko für eine spätere Autismus-Erkrankung ist. Teilnehmer der Studie waren 525.409 Kinder, die im Zeitraum zwischen 1995 und 2011 in der 35. oder darüber liegenden Gestationswoche in 15 Kaiser Permanente Northern California (KPNC)-Hospitals zur Welt gekommen waren. Die Wissenschaftler dokumentierten von allen Babies die Serumspiegel des Gesamtbilirubins (TSB = total serum bilirubin) und untersuchten außerdem, welche Kinder eine Phototherapie erhalten hatten und bei welchen eine Autismus-Erkrankung sicher diagnostiziert worden war. Die Analysen und Berechnungen ergaben, dass insgesamt 2 % der untersuchten Kinder mindestens einen TSB-Spiegel ≥ 20 mg/dl gehabt hatten und 8 % mit der Phototherapie behandelt worden waren. Die Autismus-Rate lag bei 13 pro 1.000 Geburten. Die Forscher konnten außerdem zeigen, dass es sowohl eine Assoziation zwischen einem TSB-Spiegel ≥ 20 mg/dl und der Autismus-Erkrankung als auch zwischen der Phototherapie und dem Autismus gab. Nach Adjustierung für mögliche Einflussfaktoren zeigte sich dann jedoch, dass diese Assoziation nicht statistisch signifikant war. Unabhängige Risikofaktoren für einen Autismus waren lediglich das mütterliche und väterliche Lebensalter, ein höherer Bildungsgrad der Eltern, das männliche Geschlecht, ein Geburtsgewicht von unter 2.500 oder über 4.200 Gramm und ein späteres Geburtsjahr. Eine Hyperbilirubinämie und Phototherapie bei Neugeborenen sind keine Risikofaktoren für eine Autismus-Erkrankung, so das Fazit der Studienautoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 02:32): http://www.neuromedizin.de/Kinder--u--Jugendpsychiatrie/Hyperbilirubinaemie-und-Phototherapie-bei-Neugeborenen-keine.htm
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