Uhrentest als Screening-Instrument für kognitive Dysfunktion bei Morbus Huntington gut geeignet
Der Uhrentest (CDT = Clock-drawing task) ist ein geeignetes Screening-Instrument für eine kognitive Dysfunktion bei Patienten mit einem Morbus Huntington. Dies konnten Wissenschaftler des Center for Mental Health Care Delfland in Delft und des Leiden University Medical Centers in Leiden, Niederlanden, im Rahmen einer Studie mit 65 Patienten, die Träger der Morbus-Huntington-Mutation waren, zeigen. Alle Studienteilnehmer wurden gebeten, den Uhrentest durchzuführen. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe des Shulman- und des Freund-Scoringsystems. Außerdem wurden die Patienten zum Vergleich mit dem MMSE (= Mini-mental state examination), dem Symbol Digit Modalities Test (SDMT), bestimmten Wortflüssigkeitsaufgaben (= Verbal Fluency Test) und den Stroop-Tests auf eine mögliche kognitive Dysfunktion hin untersucht. Korrelationen des Uhrentests mit verschiedenen kognitiven Untersuchungsverfahren (konvergente Validität), neuropsychiatrische Merkmale (divergente Validität) und klinische Charakteristika analysierten die Experten mit Hilfe des Spearmans Rangkorrelationskoeffizienten. Die ROC (= Receiver-operator characteristic)-Analysen für den Uhrentest wurden sowohl gegen den MMSE als auch gegen eine Mischung aus Variablen für die exekutive kognitive Funktion durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Interrater-Reliabilität für das Shulman- und das Freund-Scoringsystem hoch war. Die Uhrentests wiesen eine moderate bis hohe Korrelation mit den gemischten Variablen für die exekutive kognitive Funktion und eine schwächere Korrelation mit dem MMSE auf. Die Sensitivität des CDT lag im Durchschnitt bei 0.82, die Spezifität bei 0.79. Der durchschnittliche positive prädiktive Wert lag bei 0.66 und der negative prädiktive Wert bei 0.87. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass der CDT ein adäquates Screening-Instrument für eine kognitive Dysfunktion bei Patienten mit der Huntington´schen Krankheit ist, so die Autoren. Den Wissenschaftlern zufolge ist der Uhrentest präzise, insbesondere hinsichtlich der exekutiven kognitiven Funktion der Patienten, und außerdem einfach und schnell durchzuführen.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 04:34): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Geriatrie/Uhrentest-als-Screening-Instrument-fuer-kognitive-Dysfunktio.htm
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