Frauen in der Postmenopause, die unter einer schweren ausgeprägten Insomnie leiden, haben offenbar ein erhöhtes Risiko, an einem Schilddrüsenkarzinom zu erkranken. Hiervon betroffen scheinen allerdings nur nicht-adipöse Frauen zu sein. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der School of Medicine, West Virginia University, Mary Babb Randolph Cancer Center, Morgantown, USA, in einer Studie mit 142.933 postmenopausalen Frauen im Alter zwischen 50 und 79 Jahren, die in der Zeit zwischen 1. September 1993 und 31. Dezember 1998 im Rahmen der US-amerikanischen Frauengesundheitsinitiative (= Women's Health Initiative) rekrutiert worden waren. Alle Teilnehmerinnen wurden im Mittel 11 Jahre lang nachbeobachtet. Anhand des Modells der Cox-Regression wurden die Hazard Ratio (HR) und das 95 %-Konfidenzintervall für Schlafstörungen (Insomnie und Schlafdauer) und das Schilddrüsenkarzinom-Risiko ermittelt. Den jeweiligen Insomnie-Score bestimmten die Forscher mit Hilfe einer validierten, 5 Items umfassenden Insomnie-Ratingskala der Women's Health Initiative. Die Wissenschaftler stellten fest, dass insgesamt 295 der 142.933 postmenopausalen Frauen an einem Schilddrüsenkarzinom erkrankt waren. Nach Adjustierung für mögliche Einflussfaktoren zeigte sich, dass Studienteilnehmerinnen, die einen höheren Score auf der Insomnie-Skala auswiesen, ein signifikant größeres Risiko für ein Schilddrüsenkarzinom hatten als Frauen mit einer geringer ausgeprägten Insomnie. Allerdings traf dies nur auf Frauen zu, die nicht adipös waren, bei übergewichtigen oder adipösen Frauen war keine entsprechende Assoziation festzustellen. Nach Ansicht der Wissenschaftler sollten nun weiterführende Studien durchgeführt werden, um den offensichtlichen Zusammenhang zwischen einer höhergradigen Insomnie und dem Schilddrüsenkarzinom-Risiko bei postmenopausalen Frauen noch näher zu untersuchen.