Soziale Netzwerke, wie Facebook, haben ein neues Bild des Begriffes „Freundschaft“ geschaffen. Doch die virtuellen Freunde, von denen der Nutzer des Netzwerkes zuweilen auch schon Hunderte, wenn nicht Tausende hat, können nicht mit den „realen“ Freunden verglichen werden. Sie haben allerdings insbesondere bei Jugendlichen nicht selten einen großen Einfluss auf das tägliche Leben. Forscher der School of Psychology, Flinders University in Adelaide, Australien und des Centre for Appearance Research, University of the West of England in Bristol, UK, haben kürzlich in einer Studie untersucht, ob und in welchem Ausmaß es bei heranwachsenden jungen Frauen zeitübergreifend einen Zusammenhang zwischen der Facebook-Nutzung und der Bedeutung des eigenen Körperbildes gibt. Teilnehmer der Studie waren 438 Mädchen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren, die Schülerinnen der ersten beiden Highschool-Jahre waren. Alle Jugendlichen wurden zu Beginn der Studie und 2 Jahre später ein 2. Mal zu ihrem Facebook-Konsum sowie der Bedeutung ihres eigenen Körperbildes befragt. Die Analysen ergaben zum einen, dass die Einbindung von Facebook in das tägliche Leben der jungen Mädchen im Laufe der 2 Beobachtungsjahre substantiell zugenommen hatte, zum anderen, dass die Anzahl der Facebook-Freunde ein prospektiver Prädiktor für die zu beobachtende Zunahme des Schlankheitswahns war. Andersherum waren aber auch eine Internalisierung und die genaue Überwachung des eignen Körperbildes Prädiktoren für den zahlenmäßigen Anstieg der Facebook-Freunde. Die sogenannten „Facebook-Freundschaften” stellen eine mächtige soziokulturelle Kraft bezüglich der Bedeutung des Körperbildes junger Mädchen dar, so das Fazit der Studienautoren.