Monitoring metabolischer Parameter bei Jugendlichen nach Einleitung einer Therapie mit Antipsychotika der zweiten Generation unerlässlich

Bereits in früheren Studien konnte gezeigt werden, dass frühe Veränderungen der Plasmalipid-Spiegel (≥ 5 %) während des ersten Monats einer Therapie mit Antipsychotika der zweiten Generation ein Prädiktor für eine weitere Verschlechterung des Lipidprofils und für die Entwicklung einer Dyslipidämie sind. Wissenschaftler des Department of Psychiatry, Lausanne University Hospital, Prilly und der University of Lausanne, Schweiz, sind in diesem Zusammenhang kürzlich im Rahmen einer Studie der Frage nachgegangen, wie hoch bei Jugendlichen, die mit Antipsychotika der zweiten Generation (SGA = second-generation antipsychotics) behandelt werden, der Anteil mit frühen Lipidveränderungen (≥ 5%) ist und wer von ihnen während der SGA-Therapie eine Dyslipidämie entwickelt. Teilnehmer der Studie waren 53 jugendliche psychiatrische Patienten (ICD-10) im durchschnittlichen Alter von 16,5 Jahren, die bereits Probanden einer seit 2007 laufenden 1-jährigen longitudinalen Studie waren. Bei allen Patienten, die mit SGAs behandelt wurden, wurden während der Therapie prospektiv die metabolischen Parameter überwacht und aufgezeichnet. Die Plasma-Lipidspiegel (Gesamtcholesterin, LDL, HDL-C und Non-HDL-Cholesterin sowie die Nüchtern-Triglyzeride) wurden zu Beginn der SGA-Therapie sowie nach 1,3 und/oder 12 Monaten bestimmt. Es zeigte sich, dass die Hälfte aller Jugendlichen (n = 26; 49 %) einen frühen Anstieg des Gesamtcholesterins um 5 % oder mehr während des ersten Behandlungsmonats aufwiesen und ein Drittel (n = 8/24; 33 %) ebenfalls während des ersten Therapie-Monats eine New-Onset-Hypercholesterinämie entwickelten. Dabei fand sich die Hypercholesterinämie häufiger bei den Mädchen als bei den Jungen und bei Patienten mit einer frühen Zunahme des Gesamtcholesterins ≥ 5%. Außerdem hatten diejenigen Patienten, deren HDL-C-Spiegel während des ersten SGA-Behandlungsmonats um ≥ 5 % abnahm, eine ausgeprägtere HDL-C-Verschlechterung nach drei Therapiemonaten als Jugendliche mit einer frühen HDL-C-Abnahme < 5 %.

Fazit:

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Bedeutung eines prospektiven Monitorings metabolischer Parameter bei Jugendlichen nach der Einleitung einer Therapie mit Antipsychotika der zweiten Generation, so die Autoren.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 06:03): http://www.neuromedizin.de/Kinder--u--Jugendpsychiatrie/Monitoring-metabolischer-Parameter-bei-Jugendlichen-nach-Ein.htm
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