Wissenschaftler des Department of Psychiatry, Tsyr-Huey Mental Hospital in Kaohsiung Jen-Ai's Home, Taiwan, haben mit den Ergebnissen einer Metaanalyse belegen können, dass die Internetabhängigkeit mit einer erhöhten Suizidalität assoziiert ist. Die Forscher durchsuchten die elektronischen Datenbanken PubMed, Embase, ClinicalKey, Cochrane Library, ProQuest, Science Direct und ClinicalTrials.gov anhand der englischen Schlüsselworte „Internet addiction” oder „Internet gaming disorder”oder „Internet use disorder” oder „Pathological internet use” oder „Compulsive internet use” oder „Problematic internet use” und „Suicide” oder „Depression“, um Beobachtungsstudien zu finden, die bis zum 31. Oktober 2017 publiziert wurden. Zur Auswertung kamen letztendlich 23 Querschnittsstudien mit insgesamt 270.596 Probanden und 2 prospektive Studien mit 1.180 Teilnehmern, die den Zusammenhang zwischen einem Suizid und der Internetabhängigkeit zum Thema hatten. Die Wissenschaftler extrahierten aus all diesen Studien die Raten von Suizidgedanken, Suizidplanung und Suizidversuchen bei den Personen mit der Internetabhängigkeit im Vergleich zu Kontrollgruppen. Die Analysen ergaben, dass die Studienteilnehmer mit einer Internetabhängigkeit signifikant höhere Raten an Suizidgedanken, Suizidplanung und Suizidversuchen und einen höheren Schweregrad an Selbstmordgedanken aufwiesen als die gesunden Kontrollpersonen. Bei Beschränkung auf die adjustierten Odds ratios für demographische Daten und für eine Depression zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit für Suizidgedanken und -versuche in der Gruppe der Internetabhängigen immer noch größer war als in der Vergleichsgruppe. Subgruppenanalysen ergaben schließlich, dass die Prävalenzrate von Suizidgedanken bei internetabhängigen Kindern und Jugendlichen (jünger als 18 Jahre) deutlich höher war als bei den Erwachsenen. Diese Metaanalyse liefert die Evidenz dafür, dass sogar nach Adjustierung für mögliche Einflussfaktoren, einschließlich einer Depression, die Internet-Abhängigkeit mit erhöhter Suizidalität assoziiert ist, so die Experten. Da die Ergebnisse jedoch überwiegend aus Querschnittsstudien stammen, sollten nach Meinung der Wissenschaftler noch weitere Studien zum Thema durchgeführt werden, um die Resultate dieser Metaanalysen zu bestätigen.