Hohes Risiko für multiple Hirninfarkte bei Marijuana-Konsum im Jugendalter
Ein täglicher Langzeitkonsum von Marijuana kann bei Jugendlichen zu schweren Schäden im Bereich des zerebrovaskulären Systems führen. Hierauf weisen erneut Wissenschaftler der Ribeirão Preto Medical School der University of São Paulo, Brasilien, aufgrund einer vor Kurzem im „Journal of Addiction Medicine“ publizierten Kasuistik hin. Es wird von einem 14-jährigen Mädchen berichtet, das über lange Zeit hinweg massiv Cannabis konsumiert hatte und einige Stunden nach einem erneuten Joint mit generalisierten tonisch-klonischen Anfällen und mit eingetrübtem Bewusstsein notfallmäßig in die Klinik eingeliefert wurde. Die MRT-Aufnahmen des Gehirns zeigten multiple Areale von akuten, subakuten und chronischen ischämischen Läsionen im linken Frontallappen, den Basalganglien und dem Corpus callosum. Ein Konsum anderer illegaler Drogen und andere bekannte Ursachen für einen Schlaganfall konnten anamnestisch ausgeschlossen werden. Cannabis kann einen Apoplex durch direkte Effekte auf die zerebrale Blutzirkulation, eine orthostatische Hypotension, eine Vaskulitis, Vasospasmen und Vorhofflimmern verursachen, so die Experten. Insbesondere Jugendliche, die über lange Zeit hinweg täglich Marijuana konsumieren, haben den Autoren zufolge ein hohes Risiko für schwere Schäden im Bereich des zerebrovaskulären Systems.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 18:41): http://www.neuromedizin.de/Kinder--u--Jugendpsychiatrie/Hohes-Risiko-fuer-multiple-Hirninfarkte-bei-Marijuana-Konsum.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239