Assoziation zwischen gestörter Cerebellum-Entwicklung und ADHS
Ergebnisse einer vor Kurzem im „Journal of Child Neurology“ publizierten Studie von Wissenschaftlern des Department of Neurochemistry and Neuropathology der Poznan University of Medical Sciences in Polen deuten daraufhin, dass entweder eine verzögerte oder eine gestörte Entwicklung des Kleinhirns eine Rolle in der Pathophysiologie der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) spielt. Die Forscher führten in der Hirnbildgebung von 286 pädiatrischen ADHS-Patienten (61 Mädchen) sowie in einer Gruppe von alters-und geschlechtsentsprechenden gesunden Kindern anhand automatisierter Segmentierung mit einer bestimmten Software volumetrische Messungen des Kleinhirns durch. Die Auswertung der gesammelten Daten und die statistische Analyse ergaben, dass die ADHS-Patienten signifikant geringere Cerebellum-Volumina aufwiesen als die Vergleichsgruppe (134,5 ± 17,11cm3 versus 138,90 ± 15,32 cm3). Diese Feststellung konnte sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Studienteilnehmern gemacht werden (Jungen: 136,9 ± 14,37 cm3 versus 141,20 ± 14,75 cm3; Mädchen 125,7 ± 12,34 cm3 versus 131,20 ± 15,03 cm3). Dabei war das Lebensalter der Kinder positiv und signifikant mit den Kleinhirn-Volumina assoziiert. Diese Studienergebnisse geben Anlass zu der Vermutung, dass eine verzögerte oder eine gestörte Entwicklung des Zerebellums möglicherweise an der ADHS-Pathophysiologie beteiligt ist, so die Autoren.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 28.03.2024 - 14:50): http://www.neuromedizin.de/Kinder--u--Jugendpsychiatrie/Assoziation-zwischen-gestoerter-Cerebellum-Entwicklung-und-A.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239