Assoziation zwischen Veränderungen des Gesamtcholesterins während der Jugendzeit und depressiven Symptomen im jungen Erwachsenenalter
Es gibt Hinweise dafür, dass es zumindest bei Erwachsenen eine Assoziation zwischen den Serumlipiden und depressiven Symptomen gibt. Wissenschaftler des Yonsei University College of Medicine in Seoul, Republik von Korea und der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston, USA, haben kürzlich im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie untersucht, ob auch bei Jugendlichen Veränderungen der Cholesterinspiegel im Blut zu einem erhöhten Risiko führen, im jungen Erwachsenalter depressive Symptome zu entwickeln. Studienteilnehmer waren Schüler im Alter zwischen 15 und 16 Jahren, die bereits Probanden der „JS High School Study (JSHS)“ mit einem durchschnittlichen Nachbeobachtungszeitraum von 6 Jahren gewesen waren. Keiner der Jugendlichen wies zu Beginn der Studie Depressionen auf. Um Assoziationen zwischen Veränderungen des Gesamtcholesterins während der Jugendzeit und depressiven Symptomen im späteren Erwachsenenalter einzuschätzen, setzten die Forscher multivariable lineare Regressionsmodelle ein. Veränderungen des Gesamtcholesterins bei den Jugendlichen wurden als konsistent gering, vermindert, moderat, erhöht und konsistent hoch klassifiziert. Die Analysen ergaben, dass im Vergleich zu der Gruppe der männlichen Jugendlichen mit moderaten Cholesterinwerten in den Gruppen der Jungen mit konstant geringen und erhöhten Werten des Gesamtcholesterins im späteren Erwachsenenalter häufiger depressive Symptome auftraten. Bei den männlichen Schülern war zwar auch in der Gruppe mit den konsistent hohen Werten eine positive lineare Assoziation zu beobachten, es fand sich jedoch hier keine statistische Signifikanz. Bei den weiblichen Probandinnen zeigte sich tendenziell ein ähnlicher Zusammenhang, aber auch dieser war statistisch nicht signifikant. Beständig erniedrigte oder erhöhte Blutspiegel des Gesamtcholesterins bei Jugendlichen könnten ein Risikofaktor für die Entwicklung depressiver Symptome im jungen Erwachsenenalter sein, so die Autoren. Den Experten zufolge sollten verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die Lipidrisikofaktoren insbesondere unter Berücksichtigung des Lebensalters und Geschlechts besser in den Griff zu bekommen.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 24.04.2024 - 13:41): http://www.neuromedizin.de/Kinder--u--Jugendpsychiatrie/Assoziation-zwischen-Veraenderungen-des-Gesamtcholesterins-w.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239