ALIVE – ALtersspezifische Impfinanspruchnahme VErbessern

Projektbeschreibung

Mit zunehmendem Alter verliert das Immunsystem an Leistungskraft, die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten steigt. Schwere Verläufe oder lebensbedrohliche Komplikationen treten häufiger auf. Die derzeitige Inanspruchnahme der gemäß STIKO für diese Altersgruppe empfohlenen Impfungen ist jedoch nicht zufriedenstellend, insbesondere die Impfquote der jährlichen Influenza-Impfung ist in der Altersgruppe ab 60 Jahren gering und weit entfernt von der durch die WHO empfohlenen Quote von 75 %.

Das Projekt entwickelt und implementiert eine Multi-Komponenten-Intervention zur Verbesserung der Impfquoten für alle durch die STIKO empfohlenen Impfungen bei Personen ab 60 Jahren. Konkret soll die gezielte Impfansprache in der Arztpraxis gefördert, die Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten in Bezug auf das Impfen verbessert, und insbesondere die Durchimpfungsrate gegen Influenza und Pneumokokken erhöht werden. Dazu werden für Ärztinnen und Ärzte sowie Medizinische Fachangestellte (MFA) eine Online-Fortbildung entwickelt, Standardprozesse zu Impfansprache, -abläufen und -erinnerungen etabliert und adressatengerechte, evidenzbasierte Informationsmaterialien zur Verfügung gestellt. Der Fokus liegt dabei sowohl auf Versicherten, die eigenständig ihren Hausarzt aufsuchen als auch auf Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeheimen und Pflegebedürftigen zu Hause. Die Umsetzung der neuen Versorgungsform erfolgt in hausärztlichen Praxen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.

Im Rahmen der begleitenden Evaluationsstudie wird in einem Vorher-Nachher-Design untersucht, ob die Interventionen dazu beitragen die Impfinanspruchnahme zu steigern. Zudem wird erforscht, ob sich die impfbezogene Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten verändert und wie Ärztinnen und Ärzte sowie MFA Umsetzbarkeit und Nutzen der Interventionsbestandteile bewerten. Das Projekt wird für 45 Monate mit insgesamt ca. 5,6 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann der Ansatz bundesweit ausgerollt, oder für andere Zielgruppen (z. B. Kinder oder Menschen mit chronischen Erkrankungen) angepasst werden.

Konsortialpartner

BARMER, DAK-Gesundheit, KKH – Kaufmännische Krankenkasse, hkk – Handelskrankenkasse, HEK – Hanseatische Krankenkasse, Techniker Krankenkasse, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Themenfeld: Altersmedizin - Neue Wege und Strukturen für die Versorgung der Zukunft

Bundesländer: Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein

Status: laufend

Kontakt

Dr. Julia Iwen
Verband der Ersatzkassen e. V.
Abteilung Ambulante Versorgung
Askanischer Platz 1
10963 Berlin
+49 30 269311716
Julia.Iwen@vdek.com