Auch Schlittenfahren zählt zu den Wintersportarten, die ein erhöhtes Verletzungsrisiko insbesondere bei Kindern und Jugendlichen nach sich ziehen. Die erforderlichen Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Verletzungen sind aber bislang unzureichend. Hiervon berichten Wissenschaftler des Center for Injury Research and Policy, Research Institute at Nationwide Children's Hospital und des Department of Pediatrics, College of Medicine, Ohio State University, Columbus, Ohio, USA, vor Kurzem in der Zeitschrift "Pediatrics". Die Forscher analysierten anhand von Daten eines US-amerikanischen Gesundheitsüberwachsungssystems alle Verletzungen, die bei Kindern und Jugendlichen beim Schlittenfahren im Zeitraum zwischen 1997 und 2007 aufgetreten und in Notaufnahmen der USA behandelt wurden. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass sich insgesamt 229.023 Personen im Alter von unter 19 Jahren zwischen 1997 und 2007 beim Schlittenfahren verletzt hatten und notfallmäßig behandelt werden mussten. Dies entspricht einem durchschnittlichen Auftreten von 20.820 Fällen pro Jahr. 42,5 Prozent der Verletzungen ereigneten sich bei Kindern im Alter zwischen 10 und 14 Jahren, 59,8 Prozent aller Fälle waren Jungen. Am häufigsten wurden Frakturen diagnostiziert (26,3 Prozent), gefolgt von Kontusionen und Abrasionen (25,0 Prozent). Der von einer Verletzung am meisten betroffene Körperteil war der Kopf (34,1 Prozent), wobei Schädelverletzungen beim Schlittenfahren vor allem im Rahmen von Kollisionen auftraten. Das Risiko für traumatische Hirnverletzungen war bei der Verwendung so genannter "Snow Tubes" deutlich höher als bei anderen Schlittenarten. Insgesamt 4,1 Prozent aller Schlittenfahrt-assoziierten Verletzungen machten eine stationäre Behandlung erforderlich. Angesichts dieser Untersuchungsergebnisse fordern die Wissenschaftler, sich mehr als bisher um präventive Maßnahmen zum Schutz vor Verletzungen beim Schlittenfahren zu kümmern. Hierzu zählt in erster Linie die Überlegung, auch beim Schlittenfahren einen Kopfschutzhelm zu tragen, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus Pediatrics 2010, Vol. 126, No.3, pp. 517-524Zurück zur Startseite