Es scheint eine positive Assoziation zwischen der Psoriasis-Erkrankung und entweder einer milden kognitiven Beeinträchtigung (MCI = mild cognitive impairment) oder einer Demenz zu geben. Zu diesem Ergebnis zumindest kommen Wissenschaftler des Chang Gung Memorial Hospital in Linkou, Taoyuan, der Taipei Medical University in Taipei und der Chang Gung University in Taoyuan, Taiwan, im Rahmen eines Critically Appraised Topic (CAT), eine rasche und genaue Bewertung der aktuellen wissenschaftlichen Literatur in diesem Fall von relevanten Beobachtungsstudien über einen möglichen Zusammenhang zwischen der Psoriasis und einer MCI oder Demenz. Die Forscher durchsuchten bis zum Stichtag 12. Juli 2019 systematisch die Literaturdatenbanken PubMed und Embase nach Fall-Kontroll-, Querschnitts- oder Kohortenstudien, die sich mit der oben genannten möglichen Assoziation beschäftigt hatten und publiziert wurden. In die kritische Einschätzung wurden so schließlich 11 Studien eingeschlossen. Von diesen 11 Studien verglichen 10 insgesamt 16.574 Psoriasis-Fälle mit mehr als 45.078 Kontrollpersonen bezüglich des Risikos für eine Demenz oder eine kognitive Beeinträchtigung. Die andere Studie ermittelte bei 7.118 Patienten mit einer Demenz die Wahrscheinlichkeit für eine Psoriasis im Vergleich zu 21.354 Kontrollpersonen. In 6 Studien wiederum fand sich ein erhöhtes Bias-Risiko. Die weiteren Analysen ergaben, dass in 9 der 11 Studien eine signifikant positive Assoziation zwischen der Psoriasis und einer MCI oder einer Demenz vorlag. Nur in einer Studie fand sich keinerlei Assoziation und in einer weiteren ein inverser Zusammenhang. Nach Ansicht der Wissenschaftler sollten künftig ältere Patienten mit einer Psoriasis, die subjektiv über kognitive Beschwerden berichten, mit kurzen kognitiven Assessement-Verfahren untersucht werden.