Versorgung von Epilepsie-Patienten flächendeckend durch Telemedizin möglich?
Die Diagnose einer Epilepsie erfordert oft ein spezialisiertes neurologisches Expertenwissen. Gerade in ländlichen Gebieten sind neurologische Praxen flächendeckend nicht verfügbar mit der Folge, dass die Krankheit Epilepsie nicht oder zu spät erkannt wird. Wissenschaftler des Epilepsiezentrums an der Universitätsklinik Frankfurt wollen jetzt in einer Studie, bezogen auf das Bundesland Hessen, die Möglichkeiten der telemedizinischen Beratung von Krankenhäusern und neurologischen Praxen untersuchen. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration hat für dieses Projekt 708.000 Euro bewilligt. Zunächst soll ein telemedizinisches Netzwerk für die Epilepsieversorgung in Hessen etabliert werden mit dem Ziel, die am Epilepsiezentrum Frankfurt Rhein-Main vorhandene Expertise vorerst mit je fünf bis zehn Kliniken und neurologischen Praxen zu teilen. Gleichzeitig wird analysiert, ob sich mit diesem Ansatz verlängerte Krankenhausaufenthalte, Arbeitslosigkeit sowie Frühberentung vermindern lassen und eine bessere Integration am Arbeitsmarkt ermöglicht wird. „Die Telemedizin kann eine wichtige Rolle spielen, um die Kompetenz der spezialisierten Zentren in die Fläche zu bringen. Aber bisher stehen wir damit in unserem Fachgebiet noch ganz am Anfang“, so Prof. Felix Rosenow vom Epilepsiezentrum Frankfurt Rhein-Main. Sein Kollege Prof. Adam Strzelczyk, der mit ihm den Projektantrag stellte, ergänzt: „In einigen Bundesländern, aber nicht in Hessen, gibt es mittlerweile erste Ansätze, einzelne Krankenhäuser konsiliarisch mit Expertise zu versorgen, bis hin zu noch sehr kleinen tele-epileptologischen Netzwerken, die aber rein krankenhausbasiert sind“. Das Epilepsiezentrum Marburg möchte sich ebenfalls beteiligen und wird diesbezüglich einen Ergänzungsantrag an die Ministerien stellen.
(bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 28.03.2024 - 19:21): http://www.neuromedizin.de/Studien/Versorgung-von-Epilepsie-Patienten-flaechendeckend-durch-Tel.htm
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