Chorea Huntington – Therapie in Sichtweite?
Chorea Huntington ist eine genetisch bedingte, autosomal dominant vererbbare neurologische Erkrankung mit einer Prävalenz von etwa 6 pro 100.000 Menschen in Deutschland. Hauptsymptome der Chorea Huntington sind Bewegungsstörungen, insbesondere im Sinne von Hyperkinesien, sowie psychiatrische Auffälligkeiten. Die Krankheit ist bisher nur schwer behandelbar. Dies könnte sich auf Sicht ändern, denn Forscher der australischen Monash University haben im Gehirn von Menschen, die an Chorea Huntington erkrankt sind, genetisch bedingte Veränderungen entdeckt. Das gibt ihnen die Hoffnung, eine Therapie für diese Patienten zu entwickeln, deren Gehirn nach und nach zerstört wird. In einer im „Journal of Huntington's Disease“ publizierten Studie sind die Wissenschaftler dem Defekt durch transkranielle Magnetstimulation (TMS) auf die Spur gekommen. Eine Spule, die am Schädel befestigt wird, sendet für den Bruchteil einer Sekunde ein starkes Magnetfeld durch den Knochen ins Gehirn. Die Folge sind Zuckungen des Körpers. Diese geben Aufschluss über den Zustand der Zellen in der jeweiligen Gehirnregion. Diese Technik kann auch angewandt werden, um die Wirkung von neu entwickelten Medikamenten auf geschädigte Gehirnzellen zu erforschen. Die Studie basiert auf der Untersuchung von 18 Personen mit Chorea Huntington, die aber noch keine Symptome wie unkontrolliertes Gliederzucken zeigten. Diese wurden verglichen mit 17 Menschen, die bereits Symptome zeigten. Die Forscher fanden heraus, wie genetische Veränderungen die Informationsströme im Gehirn beeinflussen. Sie sind auch verantwortlich für die Angriffe auf die Gehirnzellen, die für Chorea Huntington charakteristisch sind. Nach Ansicht der Forscherin April Philpott könnten die neuen Ergebnisse nicht nur Chorea-Huntington-Patienten zugute kommen, sondern auch Menschen, die an Alzheimer oder Parkinson leiden. Ihre Hoffnung basiert darauf, dass das - möglicherweise vermeidbare - Fortschreiten der Zerstörung von Neuronen besser bekannt ist.
(pte/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 09:29): http://www.neuromedizin.de/Studien/Chorea-Huntington---Therapie-in-Sichtweite-.htm
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