Mehr als sechs Millionen US-Bürger leiden aktuell an Morbus Alzheimer- Neue US-Studie schätzt Erkrankungsrisiko bis 2060 auf fast 50 Millionen US-Bürger

US-Forschungsergebnisse liefern erstmals eine Schätzung der Anzahl von US-Amerikanern mit einer präklinischen Alzheimer-Erkrankung oder leichten kognitiven Beeinträchtigungen. Bei rund 47 Millionen Menschen in den USA liegen zudem Hinweise auf eine präklinische Alzheimer-Erkrankung vor. Sie verfügen entweder über Proteinansammlungen von beta-Amyloid oder eine Neurodegeneration des Gehirns, haben jedoch noch keine Symptome. In der Studie, die aktuell in der medizinischen Fachzeitschrift "Alzheimer's and Dementia" veröffentlicht worden ist, analysierten die Wissenschaftler dazu die größten verfügbaren Studien zur Progressionsrate von Alzheimer und nutzten diese Informationen für ein eigens erstelltes Computermodell, das das Älterwerden der Bevölkerung berücksichtigte. Das Modell projiziert die Anzahl der Personen mit präklinischen und klinischen Erkrankungen. 2060 werden rund 5,7 Millionen US-Amerikaner an leichten kognitiven Beeinträchtigungen und 9,3 Millionen an einer Demenz aufgrund von Alzheimer leiden. Von der zweiten Gruppe werden rund 4 Millionen US-Amerikaner eine intensive Betreuung brauchen, die der in Pflegeheimen entspricht.

Diese Studienergebnisse aus der kalifornischen UCLA Fielding School of Public Health zeigen die Notwendigkeit der Entwicklung von Maßnahmen zur Verlangsamung des Fortschreitens der Krankheit bei Personen, bei denen Hinweise auf neuropathologische Veränderungen vorliegen, die zu einer Erkrankung führen könnten, betont der Forschungsleiter Ron Brookmeyer. Die Menschen werden älter und damit nimmt auch die Anzahl der Betroffenen zu. Dringend notwendig seien jedoch verbesserte Verfahren, die eine Identifizierung jener Menschen erlauben, die erkranken werden.

Bei einer leichten kognitiven Beeinträchtigung handelt es sich um eine Zwischenstufe der Erkrankung. Brookmeyer schätzt, dass heute rund 2,4 Millionen Menschen davon betroffen sind. "Schätzungen zum Stadium der Erkrankung und der Schwere sind wichtig, da die für die Betreuung erforderlichen Ressourcen im Verlauf der Krankheit sehr unterschiedlich sind." Es gibt ein Moment der Unsicherheit in diesen Forschungsergebnissen. Die Teilnehmer der untersuchten Studien könnten nicht die gesamte Demografie abdecken. Zusätzlich gibt es andere Formen von Demenz wie die der vaskulären Demenz, die nicht berücksichtigt wurden, aber Auswirkungen auf die Forschungsergebnisse haben könnten.

Originaltitel:
Forecasting the prevalence of preclinical and clinical Alzheimer's disease in the United States

(pte/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 12:31): http://www.neuromedizin.de/Politik/Mehr-als-sechs-Millionen-US-Buerger-leiden-aktuell-an-Morbus.htm
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