Transition - Übergang chronisch kranker Jugendlicher in die Erwachsenen-medizinische Versorgung aufwendig- Aktuelle KBV-Erhebung

Der Begriff "Transition" beschreibt in der Medizin den geplanten und gezielten Übergang von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit chronischen Krankheiten aus kinderzentrierten in erwachsenenorientierte Versorgungssysteme. Doch wenn die Jugendlichen nicht mehr durch Kinderärzte, sondern durch Erwachsenenmediziner versorgt werden, treten nicht selten Probleme auf, denn mit der Übergabe der Patientenakte ist es nicht getan. Eine gelungene "Transition" ist von großer Bedeutung u. a. auch im Rahmen der Versorgung junger Epilepsie-Patienten. Allein in der Gruppe der Epileptiker wechseln jährlich etwa 44.000 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren vom Kinder- und Jugendarzt oder Neuropädiater zum Hausarzt oder Neurologen, wie eine Erhebung der KBV zeigt. Epilepsie ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter: Etwa fünf von 1.000 Mädchen und Jungen sind betroffen.

Eine jetzt veröffentlichte Erhebung der KBV zeigt, dass die Betreuung im Kindesalter vorrangig durch Neuropädiater erfolgt. Der „Sprung“ in die Erwachsenenmedizin findet meist im Alter zwischen 15 und 18 Jahren statt. Dann übernehmen in der Regel Hausärzte oder Neurologen die weitere Behandlung. Knapp 40 Prozent der 19- bis 20-Jährigen werden dann durch einen niedergelassenen Neurologen behandelt, 12 Prozent weiterhin durch einen Pädiater. Die KBV weist darauf hin, dass Letzteres mit einer Genehmigung der jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung möglich ist. „Um eine optimale Weiterbehandlung im Erwachsenenalter zu ermöglichen, ist ein zielgerichteter und geplanter Übergang erforderlich“, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende, Dr. Andreas Gassen, den PraxisNachrichten. „Gassen weiter: „So müssen ausführliche Dokumentationen mit dem entsprechenden Therapieregime für die Patienten erstellt werden. Das ist von großer Bedeutung für den weiteren Krankheitsverlauf, da bei optimaler medikamentöser Einstellung das Auftreten epileptischer Anfälle verhindert werden kann. Der ärztliche Aufwand müsse zudem im EBM abgebildet werden, so die KBV.

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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 15:25): http://www.neuromedizin.de/Organisation/Transition---Aufwaendig-bei-chronisch-epilepsie-kranken-Juge.htm
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