Kleinkindern mit bösartigem Gehirntumor: Bewertung von Head Start III" bei der Behandlung- Weniger Strahlentherapie problematisch

Bei einer aktuell veröffentlichten Studie im Magazin „Pediatric Blood & Cancer“ handelt es sich um eine Bewertung von "Head Start III", einem Projekt, bei dem versucht wird, Strahlentherapie bei Kindern mit Gehirntumoren entweder hinauszuzögern oder zu vermeiden. Diese prospektiven klinischen Studien sind ein neuer Ansatz zur Behandlung von bösartigen Gehirntumoren. Dabei wird eine hohe Dosis Chemotherapie, gefolgt von einer Transfusion von Blutstammzellen als Ersatz für eine Strahlentherapie eingesetzt. Ziel ist es, die möglicherweise sehr schädlichen Nebenwirkungen der Bestrahlung auf das sich entwickelnde Gehirn zu verhindern. Besteht die Krankheit nach der Behandlung noch oder ist das Kind bereits älter, erhält es eine Strahlentherapie. Die Wissenschaftler des Children's Hospital Los Angeles kommen in der klinischen Studie zu dem Ergebnis, dass sich eine verringerte Strahlentherapie bei krebskranken Kleinkindern negativ auswirkt. Laut dem leitenden Forscher Kenneth K. Wong ist die Beachtung von Timing, Dosierung und die Positionierung der Strahlentherapie von entscheidender Bedeutung.

Bei Head Start III erhielten nur 31 von 220 Kindern während der Studie eine Strahlentherapie, da das Ziel eine Verringerung der Strahlenbelastung war. Von den Kindern, die eine Strahlentherapie erhielten, kam es bei acht von 25 Kindern zu einer Abweichung vom Behandlungsplan. Alle diese Abweichungen wurden bei Kindern im Alter von sechs Jahren oder jünger durchgeführt. Laut Wong ist es verständlich, dass Eltern und Mediziner besonders bei sehr kleinen Kindern gerne den Beginn der Strahlenbehandlung hinauszögern oder die Dosis verringern. "Bei einer Studie mit bereits verringerter Strahlentherapie kam es jedoch bei diesen Patienten zu einem schlechteren Behandlungsergebnis", erläutert der Forscher.

Längere Überlebensdauer

Bei allen für eine Strahlentherapie geeigneten Patienten verbesserte sich die Gesamtüberlebensdauer bei jenen, bei denen der Behandlungsplan befolgt wurde und die Strahlentherapie innerhalb von elf Wochen nach der Erholung von der Transfusion der Stammzellen begonnen wurde. Wong schlägt für eine weitere Verbesserung der Patientenergebnisse die Konzentration auf eine Verringerung der Abweichungen vom Behandlungsplan vor. Diese Pläne sollten vor dem Beginn der Strahlenbehandlung überprüft werden. Derzeit arbeitet der Forscher an der weiteren Finanzierung seiner Arbeit.

(pte/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 10:58): http://www.neuromedizin.de/Neuropaediatrie/Kleinkindern-mit-boesartigem-Gehirntumor--Bewertung-von-Head.htm
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