Die Fähigkeit der zentralen auditorischen Verarbeitung von pädiatrischen Patienten mit einer Migräne im Vergleich zu gesunden Kindern ohne Kopfschmerzen haben Wissenschaftler des Department of Speech Pathology and Audiology, Federal University of São Paulo, UNIFESP in São Paulo, Brasilien, im Rahmen einer Studie untersucht. Teilnehmer waren 28 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 8 und 12 Jahren, bei denen eine Migräne mit oder ohne Aura diagnostiziert worden war, sowie eine Gruppe altersentsprechender gesunder Kinder ohne Kopfschmerzanamnese. Um die Fähigkeit der zentralen auditorischen Verarbeitung zu ermitteln, wurden verschiedene Testungen durchgeführt. In Einzelnen handelte es sich hierbei um den GIN-Test (= Gaps-in-noise test), den DPT-Test (= Duration pattern test), den SSI-Test (= Synthetic sentence identification test) und den NVDT-Test (= Nonverbal dichotic test). Es zeigte sich, dass die Kinder mit der Migräne bei dem DPT-, dem SSI- und dem NVDT-Test deutlich schlechter abschnitten als die gesunden Studienteilnehmer. Kein signifikanter Unterschied fand sich im Bezug auf die Ergebnisse des GIN-Tests. Das Fazit der Wissenschaftler: Kinder mit einer Migräne weisen eine Beeinträchtigung in den physiologischen Mechanismen der temporalen Verarbeitung und selektiven auditorischen Aufmerksamkeit auf. Die Forscher halten es für möglich, dass es einen Zusammenhang zwischen der kindlichen Migräne und einer gestörten zentralen auditorischen Verarbeitung gibt.
(drs)
Abstract aus Neuropediatrics 2017, Jan 25, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite